Oftmals hört man auch, dass sich zwar der Bestand bzw. die Strecke reduziert hat, aber der Wildschaden nahezu gleichbleibend ist. Die Schlussfolgerung hieraus wäre dann, wenn die kleineren Rotten nachts mal ein ruhigeres Plätzchen im Wiesenland gefunden haben, gehen sie dort noch intensiver zu Schaden.

War früher alles besser?

Es war anders. Auch die Jagd entwickelt sich weiter und dies bzgl. der Nachtjagd mit entsprechender Technik vielleicht auch etwas zu schnell, um immer die unmittelbaren Auswirkungen abzuschätzen. Die heutige Zeit ist sehr schnelllebig und technifiziert geworden. Veränderungen entwickeln sich nicht mehr über eine (Jäger-) Generation oder einen Pachtzeitraum. Da müssen wir als Jäger und Heger gemeinsam evtl. auch zügiger auf entsprechende Umstände reagieren.

Ich verteufle hier keinesfalls den Fortschritt und nutze selbst auch entsprechende Technik. Man sollte sich aber stets bewusst sein, wann und wie bzw. mit welcher Intensität man diese einsetzt. Ich persönlich mache nicht unbedingt mehr Strecke, bin damit nur effektiver und sicherer. Wer es aber überreizt, wird dies im Ergebnis vielleicht erst erkennen, wenn das Revier förmlich leer ist.

Hier passt das Zitat von Paracelsus wieder mal: „Dosis sola facit venenum“ (Allein die Dosis macht das Gift).

Wer also wie oben beschrieben, sehr intensiv das Jahr über schon mit Technik in den Bestand eingegriffen hat, sollte hinterfragen, ob die Durchführung einer oder mehrerer großen Drückjagden noch wirklich zielführend ist. Zum einen, weil Aufwand und Strecke nicht im Verhältnis stehen. Zum anderen, weil es vielleicht zu viel der besagten Dosis ist.


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