Wo zu besten Zeiten um die 40 bis 60 Sauen lagen und im Durschnitt der letzten Jahre mindestens 20, so waren es dieses Jahr eher die Hälfte. Von den hier benannten 10 Sauen, waren dann auch nur die wenigsten Frischlinge. Je nach Freigabe lag dann doch die ein oder andere gröbere Sau, was dann leider auch nicht immer Keiler waren.

Die Drückjagden, die jahrelang immer ein Highlight im Kalender waren, hielten oft nicht mehr das, was das Revier mit seinen Dickungen, Schilfstreifen oder Schwarzdornhecken eigentlich versprach. Da, wo sonst der Stall förmlich voll war, mussten die Hunde und Treiber sich die einzelnen Schwarzkittel hart erarbeiten.

Andere kleinere Drückerchen waren wiederum sehr erfolgreich, weil dort mancherorts das Jahr über eher wenig Jagddruck ausgeübt wurde. Dort waren die Rotten dann auch in guter Anzahl und Struktur zuhause, als wir angeklopft haben. Es gab zwar auch Reviere, wo der Wolf präsent ist bzw. an Tagen vor der Jagd war, aber ob dieser nun komplette Rotten vergrämt und immer der entscheidende Grund ist, wage ich zu bezweifeln. Unterm Strich waren einfach weniger Schwarzkittel im Treiben und auch bei revierübergreifenden Jagden zeigte sich ein ähnliches Bild. Selbstverständlich kann ich nur von den Jagden berichten, bei denen ich selbst als Hundeführer und manchmal auch als Schütze im Norden und Nordosten Deutschlands vor Ort war.

Ich halte aber immer Augen und Ohren offen, pflege überregionale Kontakte und stehe im Austausch mit vielen Jagdfreunden, sodass ich weitere Infos bekomme, um hier doch ein recht aussagekräftiges Fazit zu ziehen. Und dieses fällt bisher recht durchwachsen aus. Ich denke aber hierfür gibt es Erklärungen und jeder Jagdleiter sollte sich bzgl. der jeweiligen Streckenergebnisse den ein oder anderen Gedanken machen, ob man nicht vielleicht für die Zukunft an seiner Bejagungsstrategie etwas anpassen sollte.

Es gibt zum Glück nämlich auch diese über Jahre gut organisierten Drückjagden, bei denen nicht nur die gesellschaftliche Verpflichtung und die Gesamtmenge (egal in welcher Konstellation) der Strecke im Vordergrund stehen, sondern hier auch schon an das nächste bzw. übernächste Jahr gedacht wird.

Diese sollten als gutes Beispiel dienen. Qualität vs. Quantität bzw. kurzfristige Effektivität vs. Nachhaltigkeit. Bei manch größeren Revieren bzw. Gutsbetrieben, bei denen das Jahr über sehr selektiv gejagt wird oder nur in bestimmten Revierteilen, lagen die Strecken meist auch im Durschnitt der letzten Jahre.


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