Schussdistanzen von 200 oder 300 Metern sind heute für einige keine Seltenheit mehr. So mancher prüft sein Können auch auf verschiedensten Distanzen auf unterschiedlichsten Schießständen. Ob nun für Jäger, die sich an dieses auf welche Art auch immer herantrauen oder einfach für die Freunde der Waffenindividualisierung, der amerikanische Markt hat für diese Spezialiserung viele Produkte zu bieten. Wir haben uns den Schaft mit dem Namen „Hunter“ von Magpul Industries für die größeren Kaliber (Long Action) genauer angeschaut.

Durch den von den einheimischen Herstellern geprägten amerikanischen Waffenmarkt, sind auch die Zubehörprodukte hauptsächlich für die marktführenden Modelle wie der Remington 700 ausgelegt. Preislich deutlich unter den verstellbaren Schäften von GRS oder KKC, erkennt man das andersartige Konzept alleine schon am Material. Hartes Plastik verspricht maximale Belastbarkeit, aber liegt auch etwas ungewohnt in der Hand. Man hat das Gefühl, an jeder Stelle eine Möglichkeit für die Montage von weiteren Zubehörteilen und Riemen zu haben. Auf der Internetseite von Magpul findet man dazu auch ein großes Produktangebot, die teilweise über das eigene M-LOK Montagesystem am Schaft zu befestigen sind. Die Bettung ist sehr gut ausgearbeitet und überrascht auch von der Passung positiv.

Grundsätzlich empfehlen wir natürlich immer die Zusammenarbeit mit dem Büchsenmacher, aber der Schaftwechsel in Eigenleistung stellt kein großes Problem dar. Der Werkzeugkasten sollte vorher nur auf die passenden Sechskantschlüssel in Zoll-Ausführung überprüft werden. Der gleichzeitige Umbau auf den sehr futuristisch wirkenden Abzugsbügel, mit der neuen Magazinaufnahme, fiel dabei beim Arbeitsaufwand kaum auf. Ob nun mit einem bei der Remington beliebten Timney-Abzug oder der originalen Ausführung, der Abzug liegt gut in der Hand und die Griffgeometrie ist sehr angenehm.

Optisch scheint sich der Schaft mit der Bezeichnung des englischen Wortes für Jäger, doch schwer mit deutschen Traditionen zu verknüpfen. Auch wenn es ihn in grün gibt, wird ihn der deutsche Jäger als befremdlich empfinden. Auch bei uns auf dem Schießstand hat dieser Schaft für fragende Gesichter gesorgt. Aber wer schon so mutig ist, bei der Jagd auf eine amerikanische Waffe zurück zu greifen, hat auch den Mut zu den Produkten von Magpul zu greifen. Immerhin locken der verstärkte Polymerrahmen und der V-Bettungsblock auch mit einer Verbesserung des Streukreises.


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