Tja, und dann bin da noch ich.
Wenn man die 6 anderen Damen fragt, würde wohl das erste Attribut von allen für mich einstimmig und ohne mit der Wimper zu zucken „verrückt“ sein. Und mit einem Moment mehr Zeit vielleicht auch so etwas wie das:
Roli - unser verrücktes Huhn der Runde. Sie ist für jeden Spaß zu haben, liebt weiße Mäuse von Haribo, hat ein Herz aus Gold, stellt sich immer schützend vor alle und lacht so herzlich, dass es einem noch Wochen später in Erinnerung bleibt.
Und all das bin ich. Vor allem aber auch dankbar, dass ich ein Teil dieser Gruppe sein darf.
Nach elendig langen 365 Tagen des Wartens war es dann auch in diesem Jahr Anfang September wieder soweit. Nach und nach trudelten wir ein, das Juchzen und Jubeln wird man wohl auf der ganzen Insel gehört haben und die Enten- und Gänsejäger hätten sicher voller Vorfreude mit zittrigem Finger am Abzug in ihren Blinds gelegen, ob unseres lauten Geschnatters.
Da waren wir endlich wieder- zu Hause.
Was unsere Truppe so unschlagbar macht, ist das blinde Vertrauen, das jede einzelne in die andere hat. Jede kann ganz sie selbst sein, wenn Fragen da sind, können sie einfach gestellt werden, ohne das 6 andere mit den Augen rollen, wenn eine Hilfe braucht, stehen 6 andere parat. Sofort, ohne Zögern.
Die Jagerei ist ganz oft durchseucht mit Neid. Wer hat den größten Hirsch gestreckt, wo stehen die besten Böcke, wer hat die meisten Abschüsse. Es geht immer um Egoismus, um die Selbstbestätigung seiner eigenen, ausgezeichneten waidmännischen Fähigkeiten. Wenn ich jetzt sagen würde, dass uns allen Trophäen vollkommen egal sind, wäre das gelogen. Jede von uns freut sich über eine Trophäe, nur sind unsere nicht an Knochen auf dem Kopf gebunden.
Im letzten Jahr ist Steffi tagelang einem Bock hinterhergelaufen, in dessen Gehörn sich gefühlt 2 Rollen Zaunlitze verfangen hatten. Das Jahr zuvor habe ich gemeinsam mit Christine das sogenannte „Hasen-Reh“ strecken können, das einen abgetrennten Vorderlauf hatte, und sich nur auf sehr erbärmliche Art fortbewegen konnte.
