Christian Seif: Was wird während der Ausbildung erlernt? Welche Aufgaben haben Berufsjäger/innen?

Der Berufsschulunterricht ist sehr abwechslungsreich und praxisnah gestaltet, wovon beispielsweise schon die jagdbezogenen Lernbereiche Wildtierkunde, Gestaltung von Lebensräumen, Gewinnung von hochwertigem Wildbret oder Jagdhundewesen zeugen. Auch das Bauen von Hochsitzen und sonstigen jagdlichen Einrichtungen sowie das Blasen des Jagdhorns gehören zum üblichen Repertoire. Um bestens für das spätere Berufsleben gerüstet zu sein und sich ein breit gefächertes Wissen anzueignen, werden Exkursionen unternommen und viele Experten als Gastreferenten eingeladen. Wir bekommen die Möglichkeit während der Ausbildung schon selbst Verantwortung zu übernehmen, wofür die von den Auszubildenden eigens organisierte Planung und Durchführung einer Drück- und Maisjagd Beweis ist.

In den drei Jahren der Ausbildung werden zahlreiche Qualifikationen erworben, darunter der Motorsägenlehrgang, die Schießstandaufsicht, der Sachkundenachweis Prädatorenmanagement, der Teleinjektions- sowie der Falknerschein.

Die beiden anschließenden praktischen Jahre dienen, neben der Jagdausübung, dazu, die berufliche Handlungsfähigkeit zu erlangen. Hier erlernen die Lehrlinge die Tätigkeiten, die sie auch später in Revieren umsetzen. Einige typische Arbeiten im Alltag eines Revierjägers werden folglich aufgelistet:

  • Bau jagdlicher Infrastruktur
  • Jagdgastführung
  • Wildschadenreduktion
  • Trophäenpräparation
  • Ausbildung und Führung von Jagdhunden
  • Bekämpfung der ASP
  • Jagdplanung und -organisation
  • Winterfütterung
  • Wildtiererfassung
  • Fallenjagd
  • Wildbretverarbeitung und -vermarktung
  • Lebensraumgestaltung
  • Jungwildrettung
  • Jagdschulbetrieb
  • Jagd in urbanen Bereichen.

Foto: Cathrin Caje


Laden...