Für viele Menschen ist die Jagd eine Freizeitbeschäftigung und nicht ihr Hauptberuf. Wenn gleich es sich wie eine Berufung für die meisten anfühlt, wird in der Regel kein Geld damit verdient, meist eher Geld investiert. Dies trifft auch auf mich zu. Da ich aber weiß, dass es tatsächlich Menschen gibt, welche ihr tägliches Brot als Berufsjäger verdienen, stellte sich mir die Frage: Wie wird man eigentlich Berufsjäger, was benötigt man dazu und wie sieht deren Arbeitsalltag aus?

So suchte ich den Kontakt zu Cathrin Caje und Alexander Fuß. Die beiden sind Berufsjäger/in und haben mir im Rahmen eines Interviews folgende Fragen sehr kompetent beantwortet. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen, gegebenenfalls bist du ja ein zukünftiger Berufsjäger!

Christian Seif: Was hat Euch dazu bewegt Berufsjägerin bzw. Berufsjäger zu werden?

Cathrin: Ich bin in einer Berufsjägerfamilie in der Eifel aufgewachsen. Für mich war es als Kind das Schönste, meinen Vater im Revieralltag und bei Ansitzen, vor allem in der Hirschbrunft, zu begleiten. Als ich während der Schulzeit freiwillige Praktika als Bankkauffrau und Krankenschwester gemacht habe, ist mir bewusst geworden, dass ich in meinem späteren Beruf lieber draußen arbeiten möchte.

Daher habe ich mich nach dem Fachabitur für die Ausbildung zur Revierjägerin entschieden, in der ich unterschiedlichste Reviere in ganz Deutschland kennengelernt habe. Ich könnte mir keine schönere Arbeit, als jene in der Natur und im Wald vorstellen. Im Berufsjägeralltag verläuft kein Tag wie der andere, welcher durch Handwerk, aber auch Planung sowie Organisation geprägt ist. Durch mein Forststudium im Anschluss an die Ausbildung wird mein Arbeitsplatz auch in Zukunft der Wald sein, sodass ich meine Passion in mein Tun und Handeln einfließen lassen kann.

Alex: Gebürtig komme ich aus einem kleinen ländlichen Ort in der Eifel, unmittelbar am Nationalpark Eifel und umgeben von tiefen Wäldern und großartigen Hochwildrevieren. Bereits seit Kindesbeinen an wurde ich durch meinen Vater, welcher selbst Jäger ist, an die Jagd herangeführt und so über viele Jahre geprägt. Während der gymnasialen Oberstufe stand für mich fest, dass ich zunächst einmal eine Ausbildung beginnen wollte.

Meine Freizeit und Wochenenden habe ich zum größten Teil aktiv in der Natur verbracht. Durch jährliche Drückjagden konnte ich viele Kontakte knüpfen, darunter auch zu Berufsjägern. Neben Revierarbeiten habe ich auch Praktika in berufsjägergeführten Betrieben absolviert. Zusammenfassend kam für mich keine andere Ausbildung in Betracht, als jene zum Revierjäger, nämlich das Hobby zum Beruf zu machen.

Titelfoto/Foto: Alexander Fuß


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