Ein gutes Beispiel ist der Torschütze im Finale der Fußball WM. An sich weiß der genau, was er zu tun hat, um das Spiel für seine Mannschaft zu entscheiden. Hat dieser aber seine mentale Stärke nicht unter Kontrolle, so kann der Torschuss ganz ungeahnt daneben gehen.
Ähnlich ist es beim Jagen. Hat der Schütze keine Kontrolle über seine Psyche und somit über seinen Körper, passieren Fehler. Diese Missgeschicke bergen Selbstzweifel in sich und können zu einer Abwärtsspirale werden, die letztendlich den Spaß und die Leichtigkeit am eigenen Hobby kosten können.
Abhilfe, sowohl für die Prävention als auch die Aufbereitung eines solchen Erlebnisses kann ein exakter Plan schaffen. Wichtig dabei ist, dass die Schritte bis zum Schuss detailliert vorhergeplant sind, aber auch die Schritte, welche im Worst-Case-Szenario stattfinden müssen, bereits vorher geplant werden.
Ausreichend Übung auf dem Schießstand und die richtige Ausrüstung sind die Grundlage der sicheren Schussabgabe.
Zum Umgang mit den Gefühlen und Zweifeln nach dem schlechten Schuss ist es ganz wichtig, die Situation anzunehmen und darüber zu reden. Fehler werden passieren, aber aus diesen sollte immer der bestmögliche Nutzen gezogen werden. Es bringt weder etwas, in Selbstmitleid zu versinken noch die ganze Sache zu verdrängen.
Je nachdem, wie der schlechte Schuss stattgefunden hat, können daraus auch traumatische Symptomatiken entstehen. Mit diesen sollte gelernt werden umzugehen. Nach jedem Jagderlebnis, unabhängig von Erfolg und Misserfolg, hilft eine kurze Zusammenfassung des Tages. Daraus können positiv wirkende Handlungen abgeleitet sowie negative unterbunden werden.
Alles in allem handelt es sich bei dieser Thematik um eine sehr sensible, die noch wenig Anklang findet. Denn die psychologischen Prozesse, welche daraus losbrechen können, sind nicht nur komplex, sondern auch sehr schambehaftet. Deswegen ist es umso wichtiger, dass niemand mit diesem Thema allein ist.
Eine Jägerin oder ein Jäger, die/der stets so handelt, dass sie/er ohne Zweifel schießen kann und sich zu 100 % sicher ist bei der Ausübung der Jagdleidenschaft und somit die waidgerechten Grundsätze verfolgt, hat sich am Ende des Tages nichts vorzuwerfen. Das Ziel sollte immer sein, perfekt zu treffen und Tierleid so gering wie möglich zu halten.