Ich habe mir das Herzkreuz rausgeschnitten, dass sicherlich wieder bei der kleinen Jagdschmuckschmiede von Ramona zu einem wunderschönen Schmuckstück verarbeitet wird.
Überglücklich und noch nicht wirklich realisierend, dass ich nun wirklich einen Elch hatte, ging es zurück zum Jagdhaus. Da es schon 11 Uhr war, warteten alle gespannt auf uns. Dort angekommen war die Freude groß. Alle waren ganz aus dem Häuschen über diesen kapitalen Elchbullen. Vladi freute sich besonders, da ich die erste Jägerin in 14 Jahren in seinem Revier war und dann gleich so ein Jagdglück hatte.
Sogleich wurde der Auerhahn von Vera in Empfang genommen und das Fleisch in die Kühlung geschafft. Beim Haupt wurden noch die Nase, der Lecker und die Lauscher abgeschärft, das ist wohl eine Delikatesse. Vitali fing gleich mit der Präparation an, es war schließlich schon Samstag und unser Flug ging Montag früh. Nachmittags verzichtete ich aufgrund übermäßigen Vodkagenusses auf den letzten Ansitz und hatte lustige Stunden bis Alex mit einem uralten Bock vom Ansitz zurückkam. Wir feierten bis spät in die Nacht mit allen zusammen und es wurde ein toller letzter Abend.
Am Sonntag musste dann vormittags noch der Elch gewogen werden, mit fast 15 kg war er sehr kapital für die Region. Der Vormittag wurde mit Papierkram, Bilder machen und Trophäen verpacken verbracht. Nach dem Mittagessen, das aus Auerhahnsuppe und Auerhahn als Hauptgericht bestand, schliefen wir noch ein bisschen, um dann fit für die Reise zu sein.
Vasili brachte uns um 23 Uhr zum Flughafen. Dort angekommen, hatte der Flug 1,5 Stunden Verspätung. Was für ein Traum und das mitten in der Nacht. Also hieß es warten, in der Zwischenzeit trudelten immer mehr Elche am Flughafen ein und wir hatten nette Gespräche beim Warten. Endlich beim Check-In angekommen fehlte irgendeine Einreisebestätigung für Deutschland. Corona kann einem echt das Reisen vermiesen. Zudem hatten wir "leichtes" Übergepäck, nachzahlen war also auch noch nötig. Doof ist dann nur, wenn man für die Kreditkarte den PIN vergessen hat. Vor uns waren zwei Kölner mit ihrer Dolmetscherin, keine Zahlung in Euro möglich, traumhaft. Daraufhin habe ich einfach den einen Jäger gefragt, ob er meine Nachzahlung mit Karte bezahlt und ich ihm den Gegenwert in Euros geben kann. Gut, dass man sich mit derselben Passion in allen Lagen hilft. So konnten wir endlich einchecken und fliegen.
In Istanbul funktionierte der Umstieg problemlos. Auch beim Auschecken in Nürnberg gab es keine Probleme beim Zoll, da mir Herr Schäfer von Russia Tours sofort per Telefon noch alles für die Zollbeamten schickte.
Eine sehr gut organisierte Reise, die von Anfang bis Ende ein wunderbares Abenteuer war. Wir kommen definitiv nochmal.
Doswidanja Russland