Nach einer wieder sehr kurzen Nacht, ging es raus auf den Elch. Am frühen Morgen regnete es stark und so saßen wir erst kurz an. Beim Ansitz konnte ich Auerwild beobachten, was wirklich ein Erlebnis ist. Als der Regen nachgelassen hatte, versuchten wir unser Glück wieder zu Fuß und Vitali rief den Elch. Sascha, mein Jagdführer, zog mit uns von einem Platz zum anderen, aber leider sollten wir keinen Elch in Anblick bekommen.
Dafür sahen wir viel Rehwild, Auerwild und Birkwild. Die Elche meldeten auch nicht, wahrscheinlich war es einfach zu warm für die Brunft. Wir hatten herrliches Wetter die Tage. Alex konnte mit seinem Jagdführer Tolli wieder einen Bock erlegen, wie ich am Jagdhaus dann sehen konnte. Das Frühstück von Vera war gerichtet und wir genossen es. Überhaupt war das Essen die Tage eigentlich viel zu gut und schlecht für meine Hüften. Es gab jeden Tag nach der Morgenpirsch ein leckeres Frühstück, nach dem Mittagsschlaf Mittagessen mit Suppe und Hauptgericht und abends nach dem Ansitz Abendessen. Immer regionale Gerichte, die jedes Mal fantastisch schmeckten.
Nach dem Essen lief ich mit Jana in den Ort zum Einkaufen. Man bekommt dort alles und es ist sehr, sehr günstig. Nachmittags ging es wieder zum Ansitz, ihr merkt die Tage bestanden nur aus jagen, essen und schlafen. Eigentlich das perfekte Leben. Der Platz an diesem Abend war wieder malerisch. Ein großer Wildacker, umsäumt von hüfthohem Gras in herbstlichen Farben, umgeben von bunten Birkenwäldern. Die Sonne schien und das Rehwild trat aus. Wir hatten insgesamt 17 sibirische Stück Rehwild im Anblick. Fast alles Geißen mit ihren Kitzen, ein Spießer war darunter. Gigantisch trifft es gut, was wir da erleben durften. Links durch den Birkenwald sah ich einen Bock kommen. Als er austrat, schätze ihn Sascha auf 900 g, mein Rehwildabschuss war für mich leider beendet. Man könnte hier direkt pleitegehen, wenn man bedenkt, wie gut der Wildbestand und die Trophäenstärken sind.
Mein Finger blieb gerade, der Geldbeutel wurde geschont und wir fuhren zwar mit leeren Händen, aber dafür mit vollem Herzen zurück zum Jagdhaus. Wie jeden Abend wurden Trophäen gewogen, gegessen und gelacht. Die Russen sind sehr gastfreundliche, nette Menschen, ich bin wirklich begeistert.
Nun war schon Samstag, eigentlich meine letzte Chance auf einen Elch und wir fuhren wie jeden Tag um 4.30 Uhr ins Revier. Dort um ca. 5.30 Uhr angekommen, diesmal ganz woanders, als mir schon bekannt war, ging es auf zum Pirschen. Wir liefen und liefen, riefen zwischendurch nach dem Elch, aber es tat sich nichts.