Alles überflüssige Gepäck wird hinter dem Stein zurückgelassen, um möglichst leicht und leise unterwegs zu sein. Daniel hat sein Spektiv, ich das Gewehr und Marcel die Kamera. So geht es im Gänsemarsch von Stein zu Stein, von Deckung zu Deckung. Nach 30 Minuten sind wir in einer guten Position hinter einem Felsbrocken. Der Entfernungsmesser sagt 250 m, die Auflage passt und der Bock wird mir von Daniel freigegeben. Ein letzter Blick zu Marcel - Kamera läuft. Kurz danach war die Kugel auf ihrem Weg, sie reißt den Bock sofort von den Läufen und lässt ihn sofort verenden. Wir warten dennoch 15 Minuten, bis wir zu dem Bock aufsteigen. Ein unglaubliches Gefühl auf dieses prächtige Wild jagen zu können und es dann auch noch erlegen zu können. Mein Bock war im 13. Jahr und hätte aufgrund des starken Räudebefalls den Winter mit Sicherheit nicht überlebt. Es sollte also alles so sein und meine Freude ist riesig, wer hätte das so gedacht...

Nach ein paar Fotos geht es auch direkt weiter. Wir brauchen ja noch ein paar Murmeltiere für das versprochene Ragout. Dieses Waidwerk wird von Marcel erledigt. Er kann während des Abstiegs zwei Murmeltiere erlegen, die noch am gleichen Abend im Topf landen. Die Freude in dem Haus ist riesig. Gemeinsam werden die Murmeltiere abgebalgt und von allem Fett befreit. In einem großen Topf werden Zwiebel, Speck und das in Würfel geschnittene Fleisch angebraten. Mit 0,5 l Rotwein abgelöscht und bei geschlossenem Deckel 2,5 Stunden geschmort. Das ganze Rezept finden Sie in dieser Ausgabe. Zu dem Murmel gibt es Rotkohl und Semmelknödel. Was soll ich sagen, alle haben den Topf ratzeputze leer gefuttert.

Ein Traumwochenende mit tollen Gastgebern, entspannten Jagdführern, kameradschaftlichen Mitjägern geht viel zu schnell zu Ende. Vielen Dank an Euch alle und bis bald in Kals am Großglockner.


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