Zusammen mit meinem Freund Roman, ebenfalls aus Tschechien und Stefan, aus Österreich, sind wir nach Tallin geflogen. Zu unserer Freunde sind unsere Waffen nicht nur mitgekommen, sondern auch alle unbeschädigt geblieben. Wir wurden herzlichst begrüßt und Ari und Matti - unsere Freunde vor Ort - konnten es gar nicht abwarten mit uns auf die Fähre Richtung Hiiumaa zu kommen. Reijo, ein weiterer einheimischer Freund von uns hat dort eine „Hütte“, wobei Hütte hier eindeutig untertrieben ist. Es handelt sich um eine Villa aus Holz. Wir durften in einem kleineren Nebenhaus wohnen. Das war schon einmal ein toller Empfang. Natürlich wurden wir auch bestens versorgt und plauderten so den ganzen Abend über vergangene und hoffentlich zukünftige Jagderlebnisse. Das Wetter sollte wechselhaft werden, regenfeste Kleidung war also ein Muss. Den ersten Tag werden wir nur eine kleine Drückjagd unter uns veranstalten, an den anderen beiden Tagen werden mehrere Jäger aus der Gegend ebenfalls mitjagen.
Der nächste Tag beginnt mit leichtem Regen, der aber bald nachlässt. Nur die schwarzen Wolken und ein frischer Wind bleiben. Der erste Trieb ist nicht weit von der Villa entfernt. Mein Stand ist auf einem Feldweg, auf einer Seite ein Bestand aus Birken und Kiefern, auf der anderen Seite eine Wiese, die zu einem anderen Wald führt. Ari und sein norwegischer Elchhund sind die Treiber. Der Trieb sollte ca. 2 Stunden gehen – der Wind hat zum Glück nachgelassen, nur die schwarzen, tiefhängenden Wolken machen die Atmosphäre eher traurig. Lange herrscht Ruhe.