Nachdem ich seit mehreren Jahren versuche eine Steinbockjagd zu organisieren, habe ich dieses Vorhaben in diesem Frühjahr an den Nagel gehängt. Eine Steinbocklizenz im umliegenden Ausland, zu bezahlbaren Konditionen, zu bekommen und das vor meinem Rentenbescheid, ist wohl unmöglich. Für den Trip ins ferne Ausland konnte ich keine Mitstreiter mobilisieren, also ist der Traum vom Steinbock in weite Ferne gerückt.

Allerdings liebe ich die Bergjagd und so fiel die Entscheidung nicht schwer meinem Freund Marcel spontan zuzusagen, als er mich anrief und um Unterstützung bat, da einer seiner Jagdfreunde die gemeinsam geplante Gamsjagd, am Fuße des Großglockners, krankheitsbedingt absagen musste. So hatte ich das Glück, eine Gamsgeißlizenz der Klasse 1 zu erben. Schnell ein kurzer Blick auf die Wettervorhersage, die Waffe noch einmal auf die zu erwartenden, weiteren Distanzen einschießen und vier Tage später durchstarten – ab nach Kals und das bei echtem Kaiserwetter.

In Kals angekommen treffe ich mich zuerst mit unserem Freund und Jagdführer Daniel. Auch ich kenne ihn schon seit vielen Jahren, allerdings haben wir es beschämenderweise nie hinbekommen, gemeinsam zu jagen. Nach einem kurzen Begrüßungsdrink werden die Formalitäten erledigt. Jagdscheinkontrolle, ausstellen der Gästekarte und der gebuchten Lizenz.

Nun geht es los, ins Revier, wo als erstes Quartier bezogen wird. Ein absoluter Traum! Ringsum Berge und im kleinen Tal steht das „Kalser Tauernhaus“, das von Daniels Schweigereltern und seiner Frau bewirtschaftet wird. Die Familie Gliber bewirtet diese ehemalige Schutzhütte seit mehreren Generationen. Sie begrüßen uns auf das herzlichste. Bei einer zünftigen Brotzeit und ein paar Bier werden die Pläne für die nächsten Tage geschmiedet.


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