Am nächsten Tag werden wir von den Kühen geweckt und von einem wolkenlosen Himmel begrüßt. Das Frühstück wird gemeinsam im Gästeraum mit mehreren Bergwanderern eingenommen. Die Gastfreundschaftlichkeit der Familie Gliber sucht seinesgleichen. Für den Tag im Berg werden Essenspakete verteilt und natürlich Wasserflaschen. Hier siegt die Faulheit über die Vernunft. Doch dazu später mehr...

Der Ausflug ist wie erwartet sehr anstrengend und das bei einer Sonne, die unbarmherzig vom Himmel brennt. Gegen Mittag sind die Wasservorräte verbraucht und der Lecker klebt am Gaumen. Doch eine ausgiebige Pause um das umliegende Gelände abzuglasen, bringt die Lebensgeister zurück. Dann geht es auch auf einmal ganz schnell, die Gämse stehen unerwartet vor uns in der Senke. Durch das extrem warme Wetter, suchen die Gämse den kühlen Schatten und das Wasser. Leider ist in diesem siebenköpfigen Rudel kein passendes Stück dabei. So ziehen wir weiter über die Geröllfelder und tatsächlich finden wir nach kurzer Zeit ein zweites Rudel. Dieses Mal mit ca. 40 Stück. In diesem Rudel finden sich alle Güteklassen, nur der Weg zu ihnen ist für uns nicht zu machen. So müssen wir auch diesen Versuch abbrechen. Jetzt gibt es für uns nur noch ein Ziel. WASSER! Mittlerweile setzen bei mir leichte Kopfschmerzen vor lauter Durst ein. Wie kann man auch so dumm sein und nur eine Flasche Wasser auf solch eine Tour mitnehmen?! In meiner Begrenztheit dachte ich, hier Gewicht sparen zu können, ich habe auf Bergbäche gesetzt, die wir auch gesehen haben, aber bis dato nicht passiert haben. Sie können sich nicht vorstellen, mit welchem Genuss wir unsere verschwitzten Köpfe in das kalte Nass getaucht und geschöpft haben – als ob wir noch nie Wasser gesehen hätten.


Laden...