Sankt Eustachius als Protagonist der Geschichte ist schon im 8. Jahrhundert nachweisbar. Die Verehrung beider Heiliger als Jagdpatrone im deutschsprachigen Raum wurde aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitet. Im Zuge der Reformation im 16. Und 17. Jahrhundert waren katholische Ikonen unpopulär, man besann sich auf antike Gottheiten.

In vorchristlicher Zeit nämlich, als noch der Vielgottgaube verbreitet war, hielt man sich mit Heiligen und Patronaten nicht lange auf. Für die meisten Bereiche des täglichen Lebens gab es gleich einen eigenen Gott, für das Wetter, die Sonne, den Krieg und natürlich auch für die Jagd. Gleichwohl diese „Götterfamilien“ meist patriarchal durch einen Gottvater angeführt wurden, so fällt doch auf, dass für das jagdliche Wohlgefallen überwiegend weibliche Gottheiten verantwortlich waren.

Wenig verbreitet ist in diesem Zusammenhang wohl die Figur der Artio (gallisch: Artos = Bär), die gallische Jagdgöttin in Gestalt einer Bärin. Schon im alten Ägypten wurde die Göttin Neith (ägyptisch: „die Schreckliche“) unter anderem als Göttin der Jagd verehrt. Nach Skadi, Schutzherrin der Jagd und des Winters in der nordischen und damit auch germanischen Mythologie, ist möglicherweise gar der Subkontinent Skandinavien benannt.

Abnoba wiederum, ist eine Muttergöttin in der keltischen Religion. Sie personifizierte den Schwarzwald, der in der Antike den Namen Abnoba mons trug. Abnoba galt als Beschützerin des Waldes, des Wildes und der Quellen, auch die Jäger standen unter ihrem Schutz.

Foto: Skadi (Lithographie von Carl Fredrik von Saltza )


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