Herr Kammerlander, seines Zeichens Bergsteiger, hat sehr weise gesagt „ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist, denn vorher gehörst du IHM“. Neidlos gebe ich zu, dieser Herr Kammerlander hat Recht!

Der geneigte Leser dieses Magazins mag sich erinnern, dass ich von der Bezwingung meines persönlichen Mount Everest ohne Sauerstoff auf der Erstbesteiger-Route berichtete, von dem Gefühl wie, mit Hannibal samt seinen Elefanten auf meinem Rücken beladen, über die Alpen geklettert zu sein, und dem krönenden Abschluss einer Murmel-Erlegung.

Ich hatte mich nach dieser extremsten aller Extrem-Situation entschlossen, die Besteigung von Bergen, Felsen, Hügeln und Maulwurfshaufen jeglicher Art anderen zu überlassen – allen anderen, die in der passenden körperlichen Verfassung und mit genügend Wagemut ausgerüstet sind. Auch die Bergjagd an sich hatte ich für mich ein für alle Mal ausgeschlossen. Punkt. Schließlich bin ich ja konsequent!

Ein sehr guter Freund mit Bergrevier hatte die Geschichte gelesen und sich (für mich vollkommen unverständlich) beim Lesen ausgeschüttet vor Lachen. In einem Anflug von tollkühnem Wahnsinn beschloss er, mir ein zweites Waterloo zu verschaffen und teilte mir am Telefon (mit tränenerstickter Stimme vom Lachen) mit, er wolle mir ein Gamskitz zum Abschuss freigeben. Bedingung sei, dass wir zusammen die entsprechende Pirsch durchführen, er wolle sich nur zu gern von meinem Unvermögen selbst ein Bild machen. AHA, na vielen Dank…


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