Es kommt halt auf die Vergütung an und nicht nur auf den Objektivdurchmesser. Selbst bei hereinbrechender Dunkelheit erkenne ich noch jedes Detail und bewundere das Hochwild. Völlig fasziniert von diesem Anblick bekomme ich gar nicht mit, was hinter uns passiert. Erst als Papa mich in die Rippen stupst und nach hinten deutet, bemerke ich den Überläuferkeiler. Keine 50 Meter hinter unserem Sitz. Puh, jetzt klopft mein Herz schneller als bei der Jägerprüfung. Vorsichtig drehe ich mich herum und versuche den Überläufer ins Zielfernrohr zu bekommen. Das gibt es doch gar nicht! Mit bloßem Auge hab ich ihn doch gerade noch erkennen können, aber ich bekomme ihn nicht ins Glas! Ich drehe mich noch weiter herum aber leider so weit, dass mit lautem Poltern mein Fernglas hinter mir auf den Boden fällt. F**k! Ohne den Keiler nochmal sehen zu können, höre ich wie er abspringt. Das Grinsen hätte sich mein Vater ruhig sparen können, als er mir erklärt, dass es bei noch eingestellter 12facher Vergrößerung nicht so einfach ist, auf diese Entfernung etwas ins Glas zu bekommen, wenn man nicht genau weiß, wo man hingucken muss. In der Aufregung hatte ich nämlich an ein Verstellen gar nicht mehr gedacht und nun war es eh zu spät. Leider endet auch dieser Ansitz ohne Beute, aber dafür haben wir wenigstens was im Anblick gehabt.
Blöderweise gehen auch die Osterferien irgendwann mal vorbei… Mit der ersten Sau ist es zwar nix geworden, aber dafür steht der 01. Mai bereits vor der Tür und im eigenem Revier beginnt die Bockjagd. Gemachte Fehler werde ich wohl nicht so schnell vergessen und einiges habe ich neu dazugelernt. Zusammen arbeiten wir noch an einem Erfahrungsbericht der genutzten Ausrüstung. Was ich von dem Equipment halte?
Bei der Savage 10 FCP gefällt mir der Accu Trigger gut und dass die Waffe ein Einschubmagazin hat, dann muss man nicht so herumfummeln. Sie sieht in grün klasse aus und einen Holzschaft brauche ich nicht unbedingt. Die Sicherung zeigt klar den Zustand an, es lässt sich ein Schalldämpfer montieren und auch ein Zweibein. Getroffen hab ich, zumindest die Zielscheibe. Für meine Blödheit, die richtige Vergrößerung zu wählen, kann das Zielfernrohr ja nichts. Das Leupold VX6HD 2-12*42 hat ansonsten einen guten Job gemacht. Gut finde ich die Schutzdeckel am Objektiv und Okular, den verstellbaren feinen Leuchtpunkt und die Schnellabsehenverstellung CDS. Wenn ich es mir irgendwann zutraue, auch auf größere Entfernungen zu schießen, möchte ich unbedingt so etwas haben. Es war nie stockdunkel, aber das 42er Objektiv hat mir bei dieser Jagd völlig ausgereicht.
Den ganzen Testbericht zu de genutzten Produkten könnt ihr hier einlesen www.team-winz.eu