Nach erfolgreicher Abarbeitung des Tagesprogramms geht es wieder zur Jagd. Wir beschließen noch einmal die gleichen Hochsitze wie am Morgen aufzusuchen. An der Wiese angekommen, scheint mir wieder die Sonne entgegen und dieses Mal bin ich vorsichtiger und sehe auch schon eine Bewegung unten am Bach. Hinter einem Baum beobachte ich die zwei mittelalten Hirsche. Ich schätze sie auf 7-8 Jahre und zur Zeit tragen sie gerade mal die Hälfte ihres Geweihs im Bast. Das werden ordentliche Kerle...

Ich ärgere mich erneut, dieses Mal, weil ich eindeutig zu spät bin. Auf der Wiese sehe ich schon einige Stücke Rot- und Sikawild. Zum Glück sind sie weit weg von mir und so schaffe ich es unbemerkt auf die Leiter. In einer Ecke steht ein älterer Rothirsch mit zwei jungen Sikahirschen, diese spielen und kämpfen miteinander. Mir wird ein echtes Schauspiel geboten. Auf den Hinterläufen versuchen sie dem anderen ihre Größe und Stärke zu zeigen, noch mehr oder weniger im Spaß. Erneut zieht Rotwild auf die Wiese. Ich freue mich über den Anblick. Dies ist die einzige Wiese weit und breit, daher war ich mir eigentlich sicher, viel Wild anzutreffen.

Trotz des herrlichen Abends und der vielen Gäste, fehlt einer immer noch. Kein Stück Rehwild lässt sich blicken. So etwas aber auch... Ganz ruhig, Ales, befehle ich mir im Kopf, es ist noch nicht mal Dämmerung, es ist noch Zeit. Just in diesem tadelnden Gedanken an mich selbst, sehe ich eine dunkle, halbhohe Gestalt aus dem Wald auf die Wiese ziehen.


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