Schritt 4: Der Anfang

Es hat sich bewährt, in einer möglichst stabilen Position zu beginnen. Die könnte zum Beispiel sitzend aufgelegt (wie von einer Kanzel) oder auch liegend sein. Ersteres stellt wohl gleichzeitig die am meisten in Deutschland genutzte Schießposition dar, zweiteres die grundsätzlich stabilste und für weitere Schüsse empfehlenswerteste.

Hierfür bauen wir unsere Übungsposition zuerst ganz einfach an unserem Esszimmertisch auf und simulieren damit die Fensterbank unserer Kanzel. Die bewährte Dreipunktauflage zwischen Vorderschaft und unseren Ellenbogen bietet sich in fast allen jagdlichen Einrichtungen an und ist sehr stabil. Auch unser Jagdrucksack ist eine opportune Auflage oder alles andere, was wir mit auf unsere Kanzel nehmen und als Auflage benutzen. Mit Hilfe eines Kantholzes auf dem Tisch könnten wir auch eine weniger optimale Auflage, wie z.B. auf der Kanzelbrüstung oder auf einer Kanzel ohne breites Fensterbrett simulieren. Das Prinzip des „wir üben genauso wie wir es draußen vorfinden“ gilt auch für die Auflage, von der wir trocken üben. Ansonsten üben wir etwas, was uns praktisch keinen Nutzen spendet, und das ist vertane Zeit.

Das erste Übungsziel: Abzugskontrolle und Nachhalten

Nachdem wir uns nun fertig eingerichtet haben, nehmen wir unsere Schießposition ein. Wir nehmen uns hier exemplarisch unsere „Anfangsposition“ sitzend aufgelegt vor und gehen von dieser aus:

  • Wir haben eine stabile Waffenauflage und stabile Auflagen für den Unterarm inkl. Ellenbogen unserer Schlussseite sowie unserer Unterstützungsseite
  • Unser Körper ist spannungsfrei auf das Ziel ausgerichtet, wir benötigen keine Muskelkraft, um unsere Visiereinrichtung auf unseren Haltepunkt auszurichten

Überprüfung:

In der natürlichen Atempause des Ausatmens sollte sich unser Absehen (oder unser Korn bei offener Visierung oder das Red Dot) auf unserem gewünschten Haltepunkt befinden.

  • Nun fokussieren wir unser Absehen und Sehen es dadurch „scharf“
  • Wir treffen die Entscheidung zum Schuss, legen dann unseren Finger an das Abzugszüngel und betätigen dann den Abzug - gleichmäßig und ruckfrei, bis zum KLICK.
  • Nach dem „Schuss ohne Knall“ sollte sich unser Absehen nach wie vor exakt auf dem vorher anvisierten Haltepunkt befinden
  • Das Durchdrücken des Abzugs bis an den hinteren Anschlagspunkt ist ein wesentlicher Teil der Abzugskontrolle! Das Halten dieses hinteren Anschlags, während wir durch „das Feuer“ gucken und bevor ich den Finger vom Abzug nehme, um zu repetieren, ist ein sinnvoller „Fahrplan“ für einen Standardablauf
  • Das „Verhoffen“ mit dem Blick durch die Visierung wird als Nachzielen bezeichnet. Es ermöglicht uns u.a. das Zeichnen des Wildes und eine eventuelle Fluchtrichtung zu erkennen.

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