Rehwild:
Rehe setzen ihre Kitze im Mai und Juni (regional kann es Verschiebungen geben). Die Ricke versteckt ihre Kitze und lässt sie allein. Die Jungtiere bleiben regungslos und geduckt an der Stelle liegen, wo die Mutter sie abgelegt hat. Dort wartet das Kitz auf die Mutter und die entsprechende Versorgung. In den ersten Tagen kommt die Ricke alle paar Stunden zum säugen zurück. Weil Überleben über alles geht, werden Mehrlinge nicht zusammen an einer Stelle abgelegt, sondern etwas voneinander entfernt. Sollte dennoch ein Fressfeind eins der Jungtiere finden, so hätte wenigstens das zweite (oder dritte) noch eine Chance. Neben der Tarnung durch Fellfarbe und -muster, haben Kitze kaum Eigengeruch. In den ersten 14 Lebenstagen etwa bleiben die Kitze auch bei drohender Gefahr geduckt liegen, danach reagieren sie mit Flucht. Kitze werden etwa 3 Monate gesäugt und nehmen zusätzlich schon in den ersten Wochen feste Nahrung auf. Rehwild ist ein Wiederkäuer. Sie sind Feinschmecker (Konzentrat-Selektierer) und sehr anspruchsvoll, was ihre Nahrung anbetrifft. Als Nahrung dienen u. a. frische Triebe, Blätter, Gräser, Blüten, Pilze, Samen oder Früchte.
Schwarzwild:
Schwarzwild kann sich zu jeder Zeit fortpflanzen. Aufgrund ihrer hohen Anpassungsfähigkeit und den wechselnden Umweltbedingungen variieren die Paarungszeiten ebenso wie die daraus resultierenden Trag- und Setzzeiten. Überwiegend fallen die Geburten in den Zeitraum von Februar bis Mai. Die Säugezeit beträgt etwa 3 bis 4 Monate. Sie nehmen schon nach kurzer Zeit feste Nahrung auf. Die Bache lässt Ihre Frischlinge immer nur kurz unbeaufsichtigt. Alle Frischlinge liegen dabei in einem Wurfkessel und wärmen sich gegenseitig. Schwarzwild ernährt sich von allem, was ihnen vor den Rüssel kommt. Neben Eicheln, Bucheckern, Obst, Gras, Pilzen und Knollen sind sie auch sehr gern auf landwirtschaftlichen Nutzflächen unterwegs. Diese bieten nicht nur Nahrung, sondern auch Deckung zugleich. Ebenfalls auf dem Speiseplan stehen Würmer, Insekten, Mäuse, Eier und Aas.