Ein kurzer Blick durchs Zielfernrohr ließ mich staunen „ein Einstangenbock“. Ich informierte den Pächter darüber und erhielt die Freigabe.

Wenn man sonst im Wald jagt und dann plötzlich auf freier Fläche, ist das Schätzen der Entfernung gar nicht mehr so einfach … irgendwann war ich soweit und ich entschied mich, den Bock anzuschreien. Ein lautes „Hey“ ließ ihn verhoffen und meine Kugel fliegen. Um 05.48 Uhr konnte ich Julia vermelden „Einhorn liegt“. Um kurz vor 7 Uhr fiel noch ein dritter Schuss, welcher den erfolgreichen Morgen beenden sollte.

Der erste Weg führte mich zum Auto, um meine Hündin Aika zu holen. Für sie ist es immer eine große Freude, mit mir zusammen zum erlegten Stück zu gehen. Nach kurzer Begutachtung stellten wir beide fest, dass zwar beide Stangen bei meinem Bock veranlagt waren, jedoch die linke abgebrochen war.

Nach dem Aufbrechen begaben wir uns zum gemütlichen Teil. Es wurde eine kleine, aber feine Strecke von 3 Böcken inmitten von 2 Schwedenfackeln gelegt. Mittlerweile war meine bessere Hälfte auch fit für den Tag und konnte unsere Strecke verblasen. Danach gab es ein deftiges Frühstück mit einigen Feuerschalengeschichten und vielen lachenden Tränen.

Leider gibt es solche traditionellen und familiären Ansitze immer seltener. Umso dankbarer bin ich, ein Teil davon sein zu können


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