Alena richtete sich auf dem mitgebrachten Zielstock ein und so erwarteten wir den Schwarzkittel. Ich sah derweil durch das Wärmebildgerät und teilte mit, dass die Sau näher käme, Alena sicherte durch das Zielfernrohr. Auf etwa 10 m an uns heran trug Alena dem Keiler den Schuss an. Sowohl im Wärmebildgerät als auch mit bloßem Auge war sehr viel Schweiß zu finden. Wir fanden nach etwa 15 m ein armlanges Stück Darm sowie ein Stück Leber. Ziemlich sicher, dass wir es verendet finden würden, starteten wir die Suche. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die Aufregung und kurze Distanz ließ den Schuss leider zu weit hinten auf den Wildkörper treffen. Wir haben die Sau nicht nach kurzer Fluchtdistanz gefunden und entschieden, dass wir hier mit dem Hund nachsuchen wollten. Also erstmal den eigentlichen Bockansitz ausführen und dann mit der Nachsuche starten.
Mehr als unruhig saßen wir beide auf verschiedenen Sitzen im Revier und nach etwa einer Stunde des aktiven Wartens war klar- wir suchen JETZT. Uns hält nichts mehr auf den Sitzen. Wieder runter, Otto-for-President mit dem Tracker-Ortungsgerät für alle Fälle besendert und los.
Kaum erwähnenswert, dass wir in Thermobekleidung unterwegs waren. Nach etwa 100 m, die Emma wie auf Schienen absolvierte, waren wir uns sicher, dass das Stück Schwarzwild alsbald zu finden sein musste, so viel Schweiß wie wir unterwegs immer wieder bestätigen konnten. Emma war nicht zu bremsen und suchte ruhig und besonnen auf der Fährte. Diese führte durch Sanddornbüsche, die wir in Teamwork umschlugen, weiter Otto auf der Fährte folgend, immer weiter am Wasser entlang. Wir waren dankbar, dass die Nachsuche nicht ins Schilf ging.