Leider wurde der Artikel gegen Ende immer absurder und ich finde es höchst bedauerlich, dass die beschriebenen Ansichten durch klischeehaft künstliche, übertriebene und stark verallgemeinernden Argumente untermauert werden sollen. Da ist von Zucht die Rede und vom Vergleich zur Massentierhaltung. Es würde mit Futtermengen gearbeitet, die eine Kuhherde über den Monat bringen, man fragt sich von welchen Revieren dieser Mann redet?! Es mag diese Wildgatter geben und auch Eigenjagdreviere in dreistelliger Hektargröße, in denen diese Praktiken angewandt werden, doch genau dort wird ja auf eigenem Grund und Boden, nach eigener Interessenlage gearbeitet, woher also der Vorwurf? Der Otto-Normal-Jäger ist von diesem Vorgehen sicher weit entfernt, nicht zuletzt, weil er diese Futtermengen wirtschaftlich ja auch erst einmal aufbringen muss, vom gesetzlichen Fütterungsverbot mal ganz abgesehen.

Als Flächeneigentümer kann ich im genossenschaftlichen Revier sehr wohl Einfluss auf die Abschusszahlen ausüben, sei es auch nur durch die berechtigte Forderung nach Wildschaden. Als Eigenjagdinhaber lege ich den Abschuss sowieso selbst fest. Dieser Vorwurf ist also an den Haaren herbeigezogen und im Übrigen schreibt der Abschussplan keine Selektion nach Trophäenstärke vor, sondern eben nach Altersklassen und nach Geschlecht. Dieser gesamte Absatz ist reine Polemik, die jegliches, nicht nach Försterart bejagtes Revier als überhegte Trophäenzuchtstation diffamiert.

Akzeptanz kann nur geschaffen werden, wenn mit Offenheit und Verständigung auf einander zugegangen wird. Die eigenen Vorurteile kann man nicht abbauen, indem man seinerseits nur Klischees bedient. Positive Außendarstellung gelingt durch kompetentes, verantwortungsbewusstes Verhalten und Vorgehen, dann klappt es auch mit der Akzeptanz bei der nichtjagenden Bevölkerung und in der Politik. Das beweisen viele Rehwildheger, die den Spagat schaffen und selektiv regulieren. Die engagiert Strecke machen, aber starke Trophäen als Etikett eines gesunden Bestandes sehen. Die eben Hege betreiben, so wie es die Revierverhältnisse zulassen.


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