Mittlerweile ist August und somit Erntezeit. Wir waren lange nicht mehr auf dem Hochsitz, wo wir anfangs nach dem schwachen Bock Ausschau gehalten haben, heute wollten wir es mal wieder versuchen. Totentanz, es war überhaupt nichts zu sehen. Erst im letzten Licht sehe ich ein Stück Rehwild austreten. Ist das unser Bock? Ein Blick durch unsere Ferngläser bestätigt unser Hoffen: Ja, er ist es! Doch es ist zu spät um ihn anzupirschen und für einen sicheren Schuss zu weit. Er zieht zurück in den Wald und mir fällt die kleine Wiese auf der anderen Seite ein. Dort werden wir es morgen versuchen...

Der nächste Tag will nicht vergehen und zu unserer großen Enttäuschung arbeitet nun auch noch ein Mähdrescher auf dem Feld neben der Wiese und macht uns damit einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Was nun? Wir entscheiden uns noch einmal für den gestrigen Sitz, uns bleibt ja nichts anderes übrig. Hören tun wir die große Maschine zwar, aber es gibt schlimmeres.

Nach ein paar Minuten sehen wir schon 4 Damspießer, die aus dem Wald ins Feld ziehen – langsam weiter nach links. Während ich sie mit meinem Fernglas beobachte, sehe ich einen rostigen Fleck nicht weit vor uns. Aus dem hohen Getreide zieht ein Bock. Es ist aber kein normaler Bock. Es ist UNSER BOCK! Sofort greife ich zu meiner Büchse. Vojta ist überrascht, warum ich meine Büchse in die Hand nehme, denn er konnte den Bock auf meiner linken Seite nicht sehen. Der Bock steht fast unter dem Hochstand. Er steht wie aus Stein gemeißelt und sichert zu uns hoch. Aber da habe ich ihn schon in meinem Zielfernrohr erfasst und nach 20 m verendet der ewig Gesuchte. Der Himmel wird rot, die Kulisse ist wieder einmal atemberaubend. Diese Momente, wenn man mit seinem Sohnemann ein Waidmannsheil erlebt und dazu die Natur ihre einmaligen Farben zeigt! Was kann es schöneres geben? Ich danke Dir, St. Hubertus und Diana, für dieses Privileg, solche Augenblicke in meinem Leben erleben zu dürfen!


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