Ich hatte bisher noch keine Erfahrungen mit einem Wärmebildgerät und war erstaunt und auch beeindruckt ob der Bilder, die sich mir boten. Gestochen scharfe Umrisse der einzelnen Kreaturen waren zu sehen. Auf diese Weise konnte eine kapitale Maus von uns angesprochen werden, ein Marder und ein Tier, welches unserer (Experten-)Meinung nach, nur ein Opossum gewesen sein konnte (Wahnsinn, diese Artenvielfalt im Revier). Weiter führte uns unser Weg vorbei an sich im Wind wiegenden Sanddornsträucher, Buchenreihen und einer steppenähnlichen Graslandschaft. Plötzlich blieb Alena stehen. „Warte, da ist was“ zischte sie mir zu. Alena sah angestrengt durch Ihr Wärmebildgerät, ich durch mein Fernglas. Es dämmerte bereits. Erst noch hinter Büschen zund Sträuchern verdeckt, äußerte sie die Vermutung, dass es sich um ein Stück Damwild handeln könnte. Es wäre auf jeden Fall größer als ein Reh. Dann zog es aus der Dickung raus und Alena flüsterte mir ins Ohr...

Alena: „Carola, es ist ‘ne Sau!“

Carola: „Nein!“

Alena: „DOCH! Guck durch das Wärmebildgerät“

Carola: „Es IST ne Sau!“

Langsam bewegte sich die Sau durch die Buchenreihen auf uns zu. Der Wind kam für uns mehr als günstig. Wir beschlossen uns in eine Position zu bringen, von der wir hofften, der Sau, sollte sie zum Abschuss frei sein, einen guten Schuss antragen zu können. Näher ran! Das Stück Schwarzwild stand zu diesem Zeitpunkt weiter spitz vor uns. Dann eine Drehung nach links. Alena flüsterte etwas, aber der Wind trug es unverstanden fort. Es wurde heller und jetzt konnte ich das borstige Wildtier auch in meinem Fernglas und bloßem Auge gut erkennen. „Das ist ein Keiler“ flüsterte ich. Alenas Blick verriet, DAS hatte sie mir wohl vor nicht allzu langer Zeit ebenso zugezwitschert…

Alena: „Schieß Du!“

Carola: „Nein, Du!“

Alena: „Nein, Duuuhhhhuuu!“

Carola: „Ne, mach du mal!“

Beispielbild: Wildschweine mit dem Handy durch eine Wärmebildkamera fotografiert.

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