Tatsächlich
Zu genau dem Zeitpunkt fiel ein Wurf in Polen. Dank der sozialen Medien konnte ich schnell mit der Züchterin in Kontakt treten. Selbstverständlich auf englisch! Wöchentlich wurde ich mit Bildern versorgt und die Spannung stieg. Die Zeit verflog und plötzlich stand der Tag der Abholung vor der Tür. Ganze 16 Stunden waren wir unterwegs. Ich hätte mir keine bessere Zuchtstätte wünschen können. Herzlich, aufgeschlossen, sauber und gut spezialisiert wurde uns der kleine „Orion - Succession of Baron“ in die Arme gedrückt und unsere Reise durfte beginnen.
Orion heißt er zwar auf dem Papier, wir rufen ihn jedoch „Otter“. Oder Otti, Ottfried, Othmar, Ottens oder, oder …, wer braucht schon nur einen Namen?
Bleus sind Meutehunde und sollten nur ungern allein gehalten werden. Die Integration in unserem Rudel funktionierte, wie ich es mir schon erhofft hatte, ohne Probleme. Und dann passierte auch noch, das, was ich niemals erwartet hatte, Otti und mein Dackel Lumpi wurden beste Freunde. Warum auch immer. Sie hatten sich nie gesucht, aber gefunden.
Wer denkt, dass Schweißhunde sensibel sind, der hat noch keinen Bleu geführt. Otti und ich hatten viele Diskussionen. „Zu nass, zu kalt, zu windig, Futter schmeckt nicht“, oh je - was hatte ich mir da nur ins Haus geholt?
Diese ganzen Unarten gepaart mit Sturheit trieben mich des Öfteren in die Weißglut. Und doch bekam er mich letztendlich immer wieder mit seinem bestechenden Charme und seiner unglaublich sanften Art, um den Finger gewickelt.
Otti ist ein kleiner Spätzünder. Erst mit 8 Monaten hat er angefangen, das Bein beim Markieren zu heben. Und doch können wir seit letzter Woche die ersten Ausbildungserfolge verzeichnen. Im Alter von 10 Monaten haben wir die Schussfestigkeit und den Lautnachweis auf einen sichtigen Hasen bestätigt bekommen. Als Nächstes werden wir die Fährtenarbeit in Angriff nehmen und sind gespannt, ob er daran Gefallen finden wird.
Eine spannende Zeit liegt vor uns, wir werden ganz sicher wieder von uns hören lassen.