Du bist wahrscheinlich noch relativ unerfahren und dir fehlt auf Basis der fehlenden Erfahrung noch etwas an jagdlicher Weitsicht. Dies führt dazu, dass du bei dem Durchforsten diverser Waffenangebote höchstwahrscheinlich immer den klassischen Ansitz von der Kanzel aus vor Augen hast. Und was soll schon groß passieren, wenn du mit der Waffe auf der gemütlichen Kanzel sitzt? Stimmt, höchstwahrscheinlich recht wenig Gefährliches. Aber es gibt neben dem Ansitz weitere Arten der Jagd, welche in vielen Revieren gang und gäbe sind.

Einer dieser Jagdarten fernab des klassischen Ansitzes ist die nächtliche Pirsch auf Schwarzwild, welche immer beliebter in der Jägerschaft wird. Sie ist höchst effektiv und ermöglicht über das Jahr summiert in vielen Revieren weitaus mehr Schwarzwildstrecke, als es die Ansitz- und Drückjagden zusammen ermöglichen.

Bei der Pirsch auf Sauen geht es mitten in der dunklen Nacht über Stock, Stein und Zaun, bergauf und bergab zu den unterschiedlichsten Witterungsbedingungen wie Trockenheit, Schnee oder Regen. Denn besonders der Regen, das umgangssprachliche „Sau“-Wetter, ist prädestiniert zur Sauenjagd. Der Boden ist aufgeweicht, die Regenwürmer leicht zugänglich und die Sauen sind am Brechen der Wiesen.

Eine aufgeweichte und gebrochene Wiese ist aber sehr rutschig und vor allen Dingen sehr uneben, was Ausrutsch- und Stolperpotential birgt. Geborgen wird das Wild dann meist fernab vom Fahrzeug und teilweise musst du dann verendete Sauen aus schwer zugänglichen Regionen wie Bachläufen oder Hecken ziehen. Hier entstehen diverse Situationen, in welchen der Jäger ausrutschen und auf seine Waffe fallen könnte.

Gerade im Eifer des Gefechts ist hier Potential gegeben, zu vergessen die Waffe zu entladen oder du möchtest erst zu 100% sicher sein, dass die vor dir befindliche Sau auch tatsächlich verendet ist und lässt die Waffe deshalb „sicherheitshalber“ geladen, falls dich die Sau plötzlich annimmt. Eine Sicherungskonstruktion, welche nicht das letzte Glied der Kette (Schlagbolzen) sichert, birgt höheres Gefährdungspotential. Diese Unsicherheit ist nicht einmal in der grundsätzlichen Konstruktion begründet, sondern ggf. auch auf mechanischen Verschleiß und Materialermüdung zurückzuführen.


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