Auch auf die jagdbaren Schwarzkittel kann man weiter waidwerken, gerade die führungslosen Frischlinge des letzten Jahres sind ein willkommener Anblick an der Kirrung. Einzelne Stücke sind erstmal tabu, es sei denn, man kann diese wirklich gut und sicher ansprechen. Hier möchte ich mal einen erfahrenen Jäger zitieren, der mir sagte: der sicherste Schuss, wenn du dir nicht zu hundert Prozent sicher bist, ist der, der in der Waffe verbleibt.
Apropos Kirrung, ich persönlich mache keine wirkliche Auszeit bezüglich der Kirrung, sondern begrenze das regelmäßige Kirren nur auf die zwei meistfrequentiertesten. Aktuell teste ich auch verschiedene Lockmittel und kann so die Wirkung der einzelnen Mittel ganz gut überwachen. Nach dem Bodenfrost war das Grünland wiederholt für die Schwarzkittel interessant. Hier gilt es ein besonderes Augenmerk drauf zu haben.
In den Haupteinständen halten wir wirklich Jagdruhe in dieser Zeit und schnell ist zu sehen, wie gerade das Damwild dies dankend annimmt und sich dort von der umliegenden Unruhe (durch Holzeinschlag etc.) entspannt. Und genau das meinte ich auch eingangs mit dem lachenden Auge, sich über den artenreichen Bestand im Revier erfreuen und das Wild und sich selbst etwas zur Ruhe kommen lassen.
Auch die Familie erfreut sich natürlich über den regelmäßigen Anblick des Papas oder der Mama am Frühstückstisch zum Wochenende, der Handy-Wecker klingelt mal nicht in den frühen Morgenstunden mit dem Sound „Aufbruch zur Jagd“.
Nur das vierbeinige Familienmitglied versteht nicht so wirklich, warum wir uns jetzt nicht mehr jede Woche mehrmals durch Dickungen und Schilfgebiete arbeiten. Hier muss man mit einem entsprechenden Ersatzprogramm den passionierten Jagdhund auch langsam etwas in den Schonzeit-Modus herunterfahren. Also mal wieder das Apportel auspacken, oder die ein oder andere Schweißspur arbeiten.
Falls ein Junghund im Hause ist, gibt es ja eh keine Langeweile und man legt den Fokus nun auf die Prüfungsvorbereitung. Viel Erfolg und Suchenglück an dieser Stelle allen Hundeführern.
