Allerdings werden solche Effekte verstärkt durch das typische Machogehabe und dem Ausschließen der Frauen aus „männlichen“ Bereichen.

Dass sich die Damen nicht mehr auf den Schießstand trauen, ist heute leider immer mal wieder der Fall. Dem entgegenzuwirken durch ausgewiesene Frauentage und Schießgruppen für Frauen, ist ein Lösungsansatz. Allerdings sollte unsere allem übergeordnete Lösung ein freundliches Miteinander sein, unabhängig vom Geschlecht.

Auf einem schlechten und rückständigen Schießstand mit entsprechender Standaufsicht kommt es nicht selten vor, dass Frauen eher auf die Finger geschaut wird als den männlichen Kollegen.

Denn das Vorurteil, dass Frauen schlechter schießen und jagen, sitzt tief in manchen Köpfen. Dazu kommen dann gerne nochmals unangebrachte Sprüche und übertrieben Erklärung von Sachverhalten, die der Dame meist schon bewusst sind. Ein überforderter männlicher Mitjäger muss oder darf auf dieses „zuvorkommende“ Verhalten verzichten. Direkte Beleidigungen und sexistische Sprüche sind dann noch eine Schippe mehr auf dem Gipfel des Schießstand-Sexismus.

Wahrscheinlich sitzt jetzt der ein oder andere Leser schon mit empörtem Gesicht vor diesem Artikel und haut schon einen wutentbrannten Leserbrief in die Tasten, der auf persönlicher - und nicht auf sachdienlicher, meist auch noch sexistischer Ebene meine komplette Kompetenz in Frage stellen möchte.

Interessanterweise genau das Problem, welches ich gerade ankreiden möchte. Eben das fehlende Verständnis und tolerierende Miteinander, auch unter den Geschlechtern. Ein Sachverhalt, der eigentlich zu komplex ist für zwei Seiten.

Viele Jägerinnen und weibliche Schützen wollen in der Regel auf den Stand gehen, um „einfach nur zu schießen“.

An oberster Stelle steht gegenseitige Akzeptanz, Sexismus gehört weder auf den Schießstand noch in eine andere Sphäre. Für ein gesundes Miteinander gilt für beide Seiten, neutral den Mund aufzumachen, um Hilfe zu bitten, wenn es irgendwo hakt oder Hilfe anzubieten, bevor mit Ratschlägen um sich geworfen wird.

Die meisten Frauen wollen „lediglich“ eine Gleichbehandlung und keine Extrawurst, letztlich scheint genau das ja nicht so schwer zu sein, wenn es doch ein Großteil der Jägerschaft gebacken bekommt. Wenn jede/r sich an ihre/seine eigene Nase packt, dann ist schließlich allen geholfen.

Zusammen einer Leidenschaft nachzugehen, macht doch auch am meisten Spaß.

Hunting Tales - Psychologie & Jagd


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