In der zweiten Phase der Pirsch, befinden Sie sich in unmittelbarer Nähe zum Wild. Wenn Sie sich in unmittelbarer Nähe zum Wild befinden gibt es neben dem Wind einige Dinge zu beachten.
Wild nimmt überwiegend Bewegungen aber auch unnatürliche Formen war und wird dadurch aufmerksamer. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Kleidung so anbringen, dass die Konturen Ihres Körpers verwischt werden und Sie müssen die Waffe innerhalb der Silhouette Ihres Körpers bewegen.
Klingt jetzt erstmal schwerer als es ist. Vielleicht filmen Sie sich selber bei den ersten Gehversuchen.
Auf der folgenden Aufnahme haben wir ein Richtig- und ein Falsch-Foto gegen einen hellen Hintergrund für Sie zur Verdeutlichung gemacht.
Richtig-falsch-Bild Verhalten auf der Pirsch II
Um die Waffe stets in der High- oder Low-Ready-Haltung vor dem Körper zu führen, müssen Sie leicht seitlich gehen. Das seitlich versetzte Gehen hat den Vorteil, dass Sie die Beine voreinander schieben und zwischen den Beinen kein Licht hervorscheint.
Um starke Geräuschbildung zu vermeiden sollten Sie Lodenhosen oder ähnlich geräuscharmes Material verwenden. Über das Aufsetzen des Fußes beim Pirschen hat sich schon die ZDv 3/ 11 in epischer Länge ausgelassen; ich empfehle probieren Sie aus, ob man die gesamte Fußfläche aufsetzen sollte, um Geräusche zu vermeiden oder lediglich die Fußspitzen.
Da Wild eh schon Probleme mit dem scharfen Sehen hat, ist es immer sinnvoll einen Gegenstand zwischen sich und das Wild zu bringen; sei Vegetation, Bäume, ein Wisch etc. allerdings dürfen Sie sich hierdurch nicht selber die Sicht nehmen.
Sind Sie nun nahe genug am Wild müssen Sie innerhalb der Silhouette Ihres Körpers die Waffe in den Anschlag bringen und stehend freihändig oder angestrichen Schießen. Wenn es die Sicherheit zulässt, können Sie natürlich auch sitzend schießen.
Allerdings ist es bedeutend schwieriger vom stehenden Anschlag innerhalb seiner Körpersilhouette bleibend in den knienden Anschlag zu kommen. Hier ist es besonders wichtig unnötige Geräusche, wie das Entsichern, Laden der Waffe oder andere Dinge, zu vermeiden.
Fazit:
Die Pirsch heißt in Jägerkreisen nicht umsonst „Krone des Waidwerks“, denn auf der Pirsch wird dem Jäger alles Geschick abverlangt. Neben guter Ausrüstung benötigen Sie eine entsprechende körperliche Konstitution und Ausdauer, um nahe an das Wild heranzukommen.
Bevor Sie das erste Mal auf die Pirsch gehen empfehle ich das Anlegen von Pirschpfaden und das Trockentraining in den Bewegungsarten. Sollten Sie wie von uns präferiert, mit der Flinte auf die Sauenpirsch gehen, so ist viel Übung im Vorfeld der Jagd notwendig; wie Sie trainieren können haben wir bereits zuvor erklärt.
Foto: krisztran Toth/Unsplash