Was bringt mir der Ballistikrechner noch?
Für alle, die sich mit der Thematik Long Range schon mal beschäftigt haben, ist das Wechselspiel zwischen Fernglas, Entfernungsmesser, Ballistikrechner und Zielfernrohr ein bekannter bzw. nerviger Begleitumstand.
Das Geovid vereint nun das meiste davon in einem Gerät und bezieht sogar noch die Umgebungsdaten wie Luftdruck, Temperatur und Winkel durch einen internen Sensor mit ein. Die Windgeschwindigkeit kann man manuell mit wenigen Klicks eingeben oder durch die Einbindung eines Windmessers von Kestrel® nutzen.
Wenn die entsprechenden Daten der verwendeten Munition eingegeben wurden, erscheint nach der Entfernungsmessung zuerst die gemessene Entfernung und danach die jeweilige Korrektur in der X/Y- Achse für den perfekten Haltepunkt. In der App sind aktuell 740 Fabrikmunitionen hinterlegt. Sollte die eigene nicht dabei sein, so kann relativ einfach ein Profil mit den jeweiligen Daten angelegt werden.
Der Entfernungsmesser mit einem Klasse 1 Laser kann Entfernungen bis zu 2950 m schnell und präzise messen. Die Ballistikwerte werden in der App „nur“ bis 800 m errechnet. Aber ich denke, dies ist jagdlich eh nicht relevant und für die Long Range Schützen gibt es sogar noch eine Upgrade -Möglichkeit.
Wie war es im Praxistest?
Nach den ganzen theoretischen Werten ging es nun um die praktische Alltagstauglichkeit.
Mit einem Gewicht von 970 Gramm ist es sicherlich nicht das leichteste Pirschglas, aber durch die gute ergonomische Bauart und den relativ breiten Neopren-Trageriemen, wirkt es keinesfalls störend.
Das Glas liegt sehr gut in der Hand und die beiden Bedienknöpfe sind einwandfrei erreichbar. Über die hohe optische Qualität und Farbbrillanz muss man bei Gläsern in diesem Preissegment kaum reden, aber es ist schon beeindruckend, wie kontrastreich und scharf das Bild im Detail ist.
Man darf nicht vergessen, eigentlich ist das Geovid ein Allrounder, aber für mich ist ein Unterschied zu reinen Ferngläsern nicht erkennbar.