Eine vermutete Kurzsichtigkeit bei Schwarzwild konnte durch Prof. Peichl nicht bestätigt werden. Im Gegenteil, es ist davon auszugehen, dass Schwarzwild schärfer als das übrige Schalenwild sieht, was auch das schnelle und sichere Fluchtverhalten erklärt. Was alle Schalenwildarten jedoch gemein haben, ist ein sehr gut ausgeprägter Geruchssinn. Aus diesem Grund müssen Sie auf der Pirsch stets mit halbem Wind oder gegen den Wind pirschen.

Dieses Wissen ist wichtig, um einschätzen zu können, wie Sie sich auf der Pirsch in welcher Phase verhalten müssen. Im Grunde gibt es zwei verschieden Phasen, die maßgeblich über Ihre Bewegungsart entscheiden, nahe am Wild oder auf dem Pirschweg.

Für die Pirsch empfehle ich das Anlegen von Pirschpfaden.

Feste Wege im Revier, die gelegentlich für die Pirsch benutzt werden, können sehr hilfreich sein, da diese es ermöglichen möglichst ungesehen und lautlos Einstände, Wechsel etc. zu erreichen.

Sie sollten beim Anlegen von Pirschpfaden darauf achten, dass diese nicht entlang von Höhenrücken führen, da das Wild die Silhouette Ihres Körpers leichter erkennen kann. Ebenso wie Höhenrücken, sollten Sie Waldränder meiden und wenn unbedingt nötig nur im 90° Winkel angehen, denn am Waldrand ruht sich Wild aus, sichert oder tritt aus. Befestigen Sie entlang des gesamten Pirschpfades in Sichtabstand Windindikatoren, um nicht permanent auf Puderfläschchen oder ähnliches angewiesen zu sein.

Richtig-falsch-Bild Verhalten auf der Pirsch

Bewegen Sie sich nach Möglichkeit immer im Schlagschatten von Bäumen und vermeiden Sie helle Stellen im Wald. Ich trage für gewöhnlich ein Basecap, um im Zweifel durch neigen des Hauptes die hellen Gesichtspartien zu verdecken.

Während der gesamten Pirsch gilt:

Lieber stehen als gehen. Wild nimmt Bewegungen am besten wahr. Aus diesem Grund sollten Sie sich nur einige wenige Meter bewegen, um danach zu verharren, mit dem bloßen Auge nach Wild Ausschau halten und danach erst mit dem Abglasen beginnen. Diese Beobachtungshalts sollten mehrere Minuten dauern und erst wenn kein Wild in Sicht ist, können Sie die Pirsch fortsetzen. Beobachtungshalts müssen Sie immer dann machen, wenn Sie entweder einige Meter zurückgelegt haben oder sich das Gelände ändert.

Neben dem Fernglas können Sie auf der Pirsch natürlich auch eine Wärmebildgerät benutzen oder in der Nacht ein Nachtsichtgerät. Doch dazu in einem weiteren Artikel mehr.


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