Liebe Leserinnen und Leser,

es brodelt, und zwar stark. Die angestrebte Gesetzesnovellierung in Brandenburg schlägt hohe Wellen, und zwar in ganz Deutschland, denn wir wissen aus Erfahrung, was erst einmal in einem Bundesland durchgebracht wurde, kann auch schnell zu anderen überschwappen.

Die dort gestellten Forderungen, wie Reviergrößen von 150 auf 10 h zu reduzieren, keine zeitlichen Vorgaben bei der Verpachtung von Jagdbezirken und vor allem die deutliche Stellung "Wald vor Wild", sind die wohl gravierendsten Forderungen, die es seit längerem gegeben hat. Natürlich ist uns die Einstellung "Wald vor Wild" und die Degradierung der Jägerschaft schon länger bekannt, aber die Abschaffung weiterer, bewehrter Systeme zerstört unser bekanntes Jagdsystem noch mehr. Eine Hegepflicht ist so nicht mehr möglich. Wer pflegt, pflanzt, kümmert und selektiert denn auf 10 h, wenn er nicht einmal weiß, ob er im nächsten Jahr die Hecke anwachsen sieht?

Ich und wie man anhand der Zusammenschlüsse verschiedenster Vereine, Gruppen und Organisationen gegen diese Novellierung sieht, sehen keinen Sinn in diesem extremen Wunsch nach Veränderung. Die Debatten, die wir die letzten Jahre geführt haben bzgl. Sicherheit, Waffenrecht, Erlaubnissen, bleifrei oder nicht, sind gegen das hier fast nichtig, denn wenn das kommt, dann ist die Jagd, wie wir sie kennen endgültig vorbei. Keine Verantwortung und Verbundenheit zu einem Fleckchen Erde für 10-20 oder auch 50 Jahre mehr. Dann können wir ein Ticket für vermutlich 1 Jahr lösen und schießen gehen, mit jagen hat das dann wohl kaum noch etwas zu tun. ich will mir gar nicht ausmalen, was das für Auswirkungen auf unsere Artenvielfalt und Bestände hat...

Daher kann ich uns alle nur dazu auffordern, den LJV Brandenburg zu unterstützen und zur Not mit Ihnen auf die Straße zu gehen, wie wir es schon in Nordrhein-Westfalen getan haben.

Es grüßt Sie mit einem herzlichen Waidmannsheil, Ihre Alena Steinbach


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