Die windige Novembernacht ist unangenehm und die Temperatur fühlt sich kälter an, als sie tatsächlich ist.

Dies liegt daran, dass der Wind die Wärme, die unser Körper abgibt, schneller wegbläst. Die Luftfeuchtigkeit steigt und ich fühle mich klamm!

Mir kommt eine alte Jagdgeschichte in den Sinn, in der der russische Autor, A. Peregudow eine faszinierende Wolfsjagd des 16-jährigen Hütejungen Mitja erzählt. Der Hütejunge, der sein gerissenes Fohlen rächen wollte.

Titel: Die Vergeltung.

Die Geschichte, die ich nachfolgend auszugsweise (in kursiv) vortragen möchte, passt ins heutige Zeitbild, obwohl sie sich vor langer Zeit in der ehemaligen Sowjetrepublik zugetragen hat.

In einer Augustnacht ging die Wölfin auf Jagd. Sie strebte dorthin, wo sie vor einigen Tagen ein Lamm hatte erbeuten können. Die Wölfin schmiegte sich ins nasse Gras, schlich sich bis auf fünfzig Meter an die Pferdeherde heran und verbarg sich unter einem Strauch. Der Hütejunge ahnte nichts von dem Raubtier.

Mit leisem Knistern erlosch das Feuer, der Himmel im Osten färbte sich rot.

Der Junge hob den Kopf und erblickte einen großen Hund, der um das Fohlen herumhüpfte, es von den Pferden abdrängte, als wolle er spielen. Dieser Hund sprang lautlos umher, er war auch grau.

Dann geschah etwas Schreckliches: Der Hund warf sich von unten her gegen die Schnauze und das Fohlen stürzte zu Boden. Ohne mit dem Schreien aufzuhören, lief der Pferdehirt zum Fohlen, der Wolf aber entwischte ins Gebüsch.

Der Junge konnte den schmerzlichen Verlust nicht verwinden und erfuhr, dass ein Waldarbeiter einen Wolf gesehen hat. „Sie ist es, die unsere Gegend unsicher macht, sie ist es auch, die unser Fohlen auf dem Gewissen hat.

Sie ist zugewandert, aus irgendeinem Grund hat sie ihr altes Jagdgebiet verlassen. Schade, dass wir hier in unserem Kolchos keinen Wolfsjäger haben!“ Als der junge Pferdehirt dann hörte, dass der Onkel eine Tulaer Doppelflinte besaß, die nach Pulver und Schrot roch, bat er ihn, er möge ihm das Gewehr geben.

Um Mitternacht höre ich die Kraniche auf ihrem Weg nach Frankreich, Spanien oder Nordafrika fliegen und die Wärmebildkamera beleuchtet das grandiose Szenario.


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