Obwohl die Waffe eigentlich das No.1 Handwerkszeug des Jägers ist, wird die Pflege und Sauberkeit teilweise recht stiefmütterlich behandelt. Aber warum eigentlich?

Es erscheint mir, als würden Frauen und Männer unterschiedliche Taktiken antreiben. Bei vielen Frauen habe ich den Eindruck, dass sie teilweise nicht so genau wissen, was sie eigentlich mit dem Gewehr machen sollen, außer eben schießen. In den Jagdschulen bzw. in der Ausbildung wird oftmals auch nicht viel Wissen rund um die Waffe vermittelt, außer dass vorne das gefährliche Ende ist. Wenn Frauen etwas nicht wirklich genau wissen und/oder auch niemanden um eine verlässliche Auskunft bitten können, machen sie lieber nichts, anstatt etwas falsch zu machen. Wie muss ich die Schnur durch die Waffe fädeln und in welche Richtung ziehen? Wem kann ich so eine Frage stellen, ohne als totaler Depp dazustehen? Wie putze ich denn überhaupt meine Waffe und womit? Kann ich Fehler machen, die dazu führen, dass die Waffe kaputt geht?

Bei den männlichen Mitmenschen habe ich das Gefühl, dass eher ungeliebte Arbeiten besser oder überhaupt erledigt werden, wenn ein passendes Werkzeug dafür zur Verfügung steht. Und Männern scheinen auch viel weniger Berührungsängste zu haben, wenn es um das Fragen geht. Sie fragen einfach und denken sich nichts dabei. Oder sie gucken sich ein Video an und adaptieren daraus, was sie für sich davon für richtig und wichtig erachten.

Womit wir quasi beim Thema wären - das Handwerkszeug fürs Handwerkszeug…

Verfolgt man einzig die Strategie, dass es ausreichend ist, mit einer Boresnake die Waffe durchzuziehen, ist die Durchführung denkbar einfach. Schnur aus dem Päckchen, Tütchen oder sonstigem Versteck, durch das Patronenlager in den Lauf einfädeln, Schnur gerade nach oben aus dem Lauf rausziehen, fertig.

Wünscht man die Waffe mittels Putzstock zu säubern und wohlmöglich irgendwelche Patches oder Filzchen durchzuschieben, kommt man schnell an seine Grenzen - vor allem an die Grenzen der eigenen Geduld. Hat man nicht irgendeine Vorrichtung, um die Waffe einzuspannen oder zu fixieren, wackelt immer etwas, droht zu kippen, das Öl fließt überall dort hin, wo es niemand braucht, und insgesamt ist die Putzsituation eher nervig. So war das jedenfalls bei uns.


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