Es ist dieser Augenblick, in dem ich mich für einen Moment zurückfallen und mich von der Dankbarkeit überkommen lasse, dass ich hier sitzen darf. Die Ehrfurcht vor der Natur sowie auch der Tatsache, dass ich eben jene in diesem Ausmaß erleben darf - denn in meinen Augen ist dies wahrlich ein Privileg.


Die Sekunden wurden zu Minuten, diese im weiteren Verlauf zu Stunden und wirklich lange Zeit wollte vor unseren Augen nichts passieren. Auch die akustisch-auditive Wahrnehmung sollte nicht allzu sehr beansprucht werden, denn an diesem Abend blieb es auch, was die Brunft des Rotwildes anging, an “unserer” Stelle des Waldes still. Doch, was war das? Kurz bevor wir abbaumen und uns auf den Weg zurück zum Auto machen wollten, knackte es laut im Unterholz. Den genauen Ursprung des wahrlich lauten Geräuschs auszumachen, gestaltete sich etwas schwieriger.

Denn anstelle eines großen Stückes, welches wir aufgrund der Unruhe vermutet hatten, behielt es sich bei den Verursachern um zwei Eichelhäher, welche zwischen dem Totholz am Rande der Lichtung, zu ihrem “Abendmahl” eingekehrt waren. Jeder, der einmal in der Abenddämmerung oder gar Finsternis durch den Wald gepirscht ist, weiß, wie groß sich unsere Vögel anhören können. Und seien wir ehrlich, sind sie auch nicht der Anblick, den wir uns zu diesem Abend erhofft hatten, so lösten sie doch die gleiche Größe an Begeisterung in der Beobachtung aus und wir blieben noch einige Minuten länger sitzen, um die beiden Rabenvögel bis zu deren Abflug bei ihrem Wirken zu beobachten.

Nachdem wir uns wieder vermeintlich allein auf der Lichtung wägten, traten wir den Rückzug zu Pfälzer Saumagen in Bärbel’s Ferienwohnung an. Es erwartete uns eben jene Truppe, mit der wir bereits am Vortag solch große Freude empfunden hatten. Max, Alena, Dirk, Karla, Rosti und eben Mama und ich. Und nicht zu vergessen, die Hunde. Nachdem jeder die ein oder andere Scheibe verspeist und mit einem Blaubeer-Scone und der heiligen Heide-Apfelsaftschorle heruntergespült hatte, ging es für die einen zu Bett - und die anderen… Die schmiedeten bereits Pläne noch einmal entlang der Eisenbahntrasse auf Sauen zu pirschen. Denn was wäre denn ein Jagdurlaub, bestünde er “nur” aus Ansitzjagden.

Und so kam es, dass wir mal wieder eine “Familienpirsch” mit vier Teilnehmern antraten. An einer Schranke ließen wir das Auto zurück. Praktischerweise hatte ich meine Jacke, Tasche und Co. alles mal mit rausgenommen, aber da war das Auto schon verriegelt und die anderen beinahe der Dunkelheit gleich geworden in der Ferne.


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