Liebe Leserinnen und Leser,
die Drück- und Treibjagdsaison ist für viele von uns in vollem Gang. Die Hunde passen so langsam wieder richtig in ihre Westen hinein, das Wetter wird erfreulicherweise kühler, die Jagden erinnern größtenteils nicht mehr an anonyme Zusammentreffen im Wald, sondern nach einem Wiedersehen mit Freunden und Bekannten. Etwas, was ich die letzten 2 Jahre sehr vermisst habe. Doch egal wo ich in Deutschland hinhöre, die Strecken der Jagden haben sich halbiert oder sind sogar noch geringer ausgefallen.
Viele Gründe kommen hier zusammen. Der vielerorts sehr mastarme letzte Winter, der beim Schwarzwild kaum Nachwuchs gebracht hat, die ASP, der Luchs und Wolf und vor allem der technische Fortschritt. Irgendwann musste sich die starke Bejagung bemerkbar machen und ich möchte niemanden etwas unterstellen, aber sicherlich fällt nicht nur der Schwarzkittel bei Nacht. So ist es wohl nun und wird es sicherlich auch bleiben. Viele Leute sind darüber sicherlich auch sehr erfreut und würden gerne noch mehr reduzieren, aber ich, ich wünsche mir wirklich sehr ein Wald mit Wild, ein Feld mit Wild. Ansitze, bei denen man beobachten und lernen sowie auch erfolgreich jagen kann. Ein Wild kostet den Steuerzahler nicht nur x Euro im Monat, es ist auch ein wichtiger und heimischer Bestandteil unseres Ökosystems, welches - und so kommt es einem leider an einigen Fronten vor - ausgerottet werden soll. Selbstverständlich geht das nicht - die Antwort habe ich schon allzu oft bekommen, aber das Bestreben danach ist meiner Meinung nach schon nicht richtig.
Es liegt an jedem von uns! Es muss nicht jede Jagd besucht werden, man muss nicht das "letzte Reh" totschießen. Wir können uns nicht beschweren, aber selbst mitmachen. Selektiv jagen, mit Sinn und Verstand, wenn wir es die nächsten Jahre und Jahrzehnte noch machen möchten. Ich persönlich habe meine Drückjagden von an die 30 auf eine Handvoll reduziert.
Für die Jagden und Ansitze, die Sie bestreiten wünsche ich Ihnen viel Waidmannsheil und vor allem ein glückliches Händchen bei unserem Adventskalender der wie jedes Jahr am 1.12. startet.
Herzlichst, Ihre Alena Steinbach
Foto: Inga Haase