In erster Linie muss die Jagdausrüstung zuverlässig funktionieren, der eigene Stand und die direkte Umgebung sollten sicher und stabil sein. Denn, ohne diesen Rückhalt ist oftmals ohne extreme Routine, nicht an einen exakten Treffer zu denken. In zweiter Instanz steht die Sicherheit, ob das Tier, welches auf die Bildfläche und ins Fadenkreuz tritt, den rechtlichen Vorgaben und empathischen Empfindungen zum Erlegen entspricht. Zu guter Letzt muss sich der Schütze sicher sein, dass auch dort getroffen wird, wo er es anvisiert.

Damit die eigene Sicherheit mit dem Kopf trainiert wird, gilt es Routine in die Jagdausübung zu bringen. Am Anfang steht also das regelmäßige Üben und die sichere Handhabung der Ausrüstung möglichst blind zu beherrschen. Denn, umso öfter ein Mensch etwas durchführt, desto leichter geht es von der Hand.

Wer an seine ersten Autofahrstunden zurückdenkt, erinnert sich vielleicht, dass jedes Straßenschild, Kuppeln und Bremsen mit enormem Gedankenaufwand verbunden waren. Heute verschwenden die Meisten keinen Gedanken mehr an das Fahren selbst. In der Psychologie werden solche Handlungen als automatische Prozesse beschrieben. Dabei werden keine gedanklichen Ressourcen an die Handlung selbst verschwendet. Diesem Effekt kann sich bei der Jagd bedient werden, beispielsweise beim ins Ziel gehen oder bei Lade- und Repetiervorgängen.

Auf dem Ansitz oder der Pirsch selbst können verschiedene Handlungen und Gedanken herausgesucht werden, die zu einem sicheren Treffer führen. Sogenannte Handlungsketten können aus dem Probeanschlag, dem Zurechtrücken der Auflage, Ansprache, Entfernungen messen, Entsichern, Abziehen usw. bestehen. Dabei muss jeder individuell herausfinden, welche Schritte bei sich selbst zu einem sicheren Schuss führen. Das bedarf allerdings einiges an Selbstbeobachtung über längere Zeit hinweg.

Allerdings hat man beim Ansitzen oftmals beim Abwarten genau Zeit dafür. Die Möglichkeiten sind hier nahezu grenzenlos. Eine eigene Checkliste für die Sicherheit beugt bösen Überraschungen vor, die den Stresspegel unerwartet steigen lassen und somit die Wahrscheinlichkeit für einen schlechten Schuss erhöhen.

Foto: manu.grafie.


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