Warum du den Kopf bei der Jagd nicht vergessen darfst.

Der Punkt, dass Jagd mehr als nur Schießen ist, betont die deutschsprachige Jägerschaft fast einstimmig. Logisch scheint auch, dass beim Schießen mehr Prozesse im Körper des Schützen ablaufen als das wenige Millimeter Krümmen des Abzugsfingers. Allerdings setzt der Verstand gerne mal aus, wenn es darum geht, die eigene innere Gedankenwelt als einen Akteur bei der Jagd und vor allem beim scharfen Schuss anzusehen und für sich selbst zu nutzen.

Der Jäger oder die Jägerin trägt eine große Verantwortung auf den Schultern. Ein Leben beenden zu dürfen, ist nicht selbstverständlich. Darüber hinaus liegt dem naturverbundenen Menschen das Wohl des Tieres am Herzen und keiner davon möchte fahrlässig oder gar mutwillig Leid verursachen. Tierwohl und Erlegen erscheinen auf uninformierter Seite immer wieder als ein paradoxer Widerspruch.

Damit dieser Gegensatz im Ansatz gelöst werden kann, benötigt es einen bestenfalls sofort tödlichen Schuss. Auch, wenn dem lediglich die Annahme zugeschrieben wird, mit möglichst wenig Leid verbunden zu sein. Um nun aber dieses Wunschszenario des wenigen Tierleids oder des perfekten Schusses dauerhaft zu erreichen, begibt sich der Jagdausübende immer wieder in oftmals belastende und durchwegs höchst anspruchsvolle Szenarien. Denn, es gibt bei jedem Jagderlebnis nur eine Chance und an genau diesem Schritt hängt ein Leben.

Die Konsequenz ist es also, sich sicher zu sein in seinem eigenen Handeln und Tun. In der Jagdscheinausbildung, auf dem Schießstand oder im netten Gespräch mit Mitjagenden, können Sicherheit und Handlungsanweisungen theoretisch überbracht werden. Auf die praktische Realität kann sich dennoch nur schwer vorbereitet werden.

Ziel ist es, dass das Betätigen des Abzuges erst dann geschieht, wenn sich die Person am Ende der Schulterstütze der Waffe sicher ist, und zwar zu 100 %. Es gibt genau dafür verschiedene Ansätze, die sich der verantwortungsbewusste Jäger oder die Jägerin zu Nutze machen kann und sollte.

Titelbild: Thomas Bäuml


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