Im ersten Teil zeigten wir allen Verantwortlichen, wie wichtig die Verträglichkeit in der ASP-Suche zwischen Hunden und Menschen ist. Die Hunde hatten viel Freude am Wasser an diesem sonnigen Tag und auch wir Hundeführer, als Team, ließen keinen Spaß aus.

Danach wurde es Ernst. Da wir nur sieben Gespanne in unserem Lehrgang waren, konnte jeder einmal kurz zeigen, wie weit er in seiner Ausbildung gekommen war. Den Anfang machte die Saukarre. Jeder Hund hielt sauberen Abstand und verbellte die Sau mit tiefer Stimme, die Abrufbarkeit zeigte auch Null Probleme. Die erste Hürde war genommen. Frank und Angelika erklärten dabei alles ausführlich und verständlich. Natürlich schaute dem Spektakel auch die Grundschulklasse aus weiter Entfernung zu und selbst die Kinder waren begeistert. Sie wollten unbedingt einmal die ausgestopfte Sau auf der Karre und die Hunde streicheln. Worüber sich natürlich alle freuten.

Im zweiten Teil sollten in einer kurzen Parzelle die freie Quersuche und das Anzeigeverhalten des Hundes an Fridolin und einer Sauschwarte demonstriert werden. Was soll ich sagen. Es hätte für alle nicht besser laufen können. Es gab nichts zu meckern. Eigentlich hatte sich unser Besuch nur für den Vormittag angemeldet. Aber da alle so begeistert von den Hunden und dem Ausbildungsstand waren, kam die Meldung, dass alle mit ins Schwarzwildgatter kommen und sich dort noch den letzten Teil der Ausbildung ansehen sollten.

45 Minuten Autofahrt lagen vor uns und ich war wirklich ein wenig aufgeregt. So viel Schwarzwild in den letzten Tagen und Wochen, hoffentlich würde das auch heute noch gut gehen. Meine Sorge war aber total unberechtigt. Die Strebergruppe glänzte an diesem Tag- wie fast immer. Aika jagte die Sauen kurz an und ließ sich auch sofort wieder von mir abrufen. Innerlich mussten wir alle schmunzeln über den Tag. Ob die Hunde unsere Anspannung merkten und wussten, dass es so super laufen sollte? Auch Frank und Angelika waren sehr zufrieden mit uns und konnten uns ruhigen Gewissen in die letzte Etappe unserer Ausbildung schicken. Beim nächsten Mal sollten wir uns alle zur Prüfung wiedersehen.

Zuhause waren wir stets motiviert beim Training. Trotzdem reichte mir Aikas Anzeigeverhalten noch nicht zu 1000%. Aika gibt auf Kommando Laut und das wollte ich in der Sache auch rauskitzeln. Jedes Mal, wenn sie freudig nach dem Kadaverfund zu mir kam, streckte ich meine Arme weit aus und fragte sie: „Hast du was gefunden? Gib Laut!“ und Aika kapierte es rasend schnell. Wir übten bis zum letzten Tag und wir waren uns sicher, dass wir ein top Gespann sind.

Aber man soll ja bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben, und jede Prüfung kann auch gnadenlos schief gehen, egal wie gut man in der Ausbildung war.


Laden...