Es gibt in einem Jagdjahr immer ein paar Highlights. Für den einen ist es der Aufgang der Bockjagd, für den anderen die Brunftzeit und für viele weitere die Drückjagdsaison. Ich gehöre, als passionierter Hundeführer, eindeutig zu der dritten Gruppe und freue mich immer schon das ganze Jahr auf den Herbst bzw. Winter, wenn die ersten Termine anstehen.

Da im letzten Jahr die Drückjagdsaison von der anhaltenden Coronasituation und den damit verbundenen Einschränkungen geprägt war, war die Vorfreude dieses Jahr noch etwas größer. Viele Jagden sind 2020 entweder ganz ausgefallen, oder wurden im deutlich kleineren Rahmen abgehalten. Da ich oft auch über die Landesgrenze hinaus zu Drückjagden fahre, fielen durch dortige Einreisebestimmungen zudem auch die schönsten Termine gänzlich weg.

Dieses Jahr sollte also alles besser werden. Es wurde auch besser, aber halt noch nicht so wie vor Corona. Leider gibt es ja aktuell eine neue Zeitrechnung … die Zeit vor Corona … und ich hoffe inständig, dass wir möglichst bald „nach Corona“ sagen können und die Normalität wieder überall Einzug hält.

In einem Jägerleben gibt es immer die erste Drückjagd und die bleibt einem meistens in Erinnerung, in guter oder auch schlechter. Meine ersten Erlebnisse habe ich noch ohne Jagdschein im jugendlichen Alter als Treiber erleben dürfen. Auch wenn man damals noch nicht vollumfänglich alles rund um das Waidwerk verstanden hatte, konnte man trotzdem schon seine Erfahrungen sammeln. Nun nach fast 25 Jahren als Jäger durfte ich an unzähligen Gesellschaftsjagden teilnehmen. Einige als Schütze, früher viele als Treiber, aber die meisten mittlerweile als Hundeführer.

Es gibt viele Drückjagden, zu denen ich aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr gehe, auch dies kennen sicher viele Jäger und Hundeführer. Über die Jahre hat man halt eine Menge an Erfahrungen gesammelt und muss letztendlich für sich entscheiden, mit wem bzw. wo man gerne jagt.

Der teils unwürdige Umgang mit der Teiberwehr oder dem erlegten Wild ist für mich dabei genauso befremdlich, wie wenn ein Schütze mit neun Schuss ein Alttier, ein Kitz und zwei Frischlinge völlig zerschossen an den Platz bannt, wovon man dann insgesamt vielleicht einen Rücken und eine Keule vermarkten kann, und dieser Schütze im Anschluss noch für die gute Strecke gelobt wird.


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