Die Zeit „zwischen den Jahren“ ist für mich immer eine besondere Zeit; man schweift in den schönen Erinnerungen, die man als Familie und im Kreis seiner Lieben während der besinnlichen Weihnachtszeit genossen hat.

Zeitgleich blickt man auf das Jahr mit seinen Höhen und Tiefen zurück und stimmt sich auf das vorliegende, neue Jahr ein. Und wo lassen sich solche Gedanken bestens sortieren?

Genau, im Wald.

Wie bereits im letzten Jahr hatten mein Schwiegervater und ich uns auch dieses Jahr einen Termin „zwischen den Jahren“ ausgesucht, um mit Freunden eine Gesellschaftsansitzjagd durchzuführen. Die Planungen mit Verteilung der Sitze waren abgeschlossen, die Anreise am Vortag verlief ohne weitere Vorkommnisse, so dass wir uns bei doch eher milden Temperaturen für Ende Dezember und einer durchwachsenen Wetterprognose auf einen schönen Jagdtag freuten.

Am frühen Morgen fuhren wir beide von unserer Unterkunft in getrennten Wägen in Richtung Revier, um die letzten sicherheitsrelevanten Vorbereitungen zu treffen, um dann unsere Freunde am vereinbarten Treffpunkt entsprechend der gültigen Coronaverordnung begrüßen zu können.

Unser Weg führte uns mit Beginn der Morgendämmerung über eine bewaldete Landstraße. Plötzlich wechselten aus dem Nichts und ohne jegliche Vorankündigung hochflüchtig von links nach rechts vor dem Auto meines Schwiegervaters eine Ricke mit Kitz – ein Wildunfall konnte nicht mehr verhindert werden. Da ich mit meinem Auto direkt dahinter war, konnte ich sehen, dass die Ricke noch unversehrt die rechte Waldseite erreichte, ihr Kitz, ein Bockkitz, rannte in den linken Kotflügel des vor mir fahrenden PKWs meines Schwiegervaters und landete dann im gegenüberliegenden Straßengraben.


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