Weiter geht es durch die Schilflandschaft in Richtung des zugeteilten Waldstücks. Dort kommen dann noch ein paar Stücke Damwild auf die Läufe und auch zu den Schützen. In der anderen Treiberwehr ist etwas mehr Action, wie man an den Schussfolgen und dem Hundegeläut vermuten kann.
In den Brombeeren machen wir aber noch zwei Überläufer hoch. Auch hier wieder so ein besonderer Drückjagd-Moment, wenn erst die Hunde Witterung aufnehmen und dann auch die eigene Nase deutlich den Maggiduft wahrnimmt. Die Hunde werden steifer im Gang, die Nase geht hoch, kurzes tiefes Bellen, länger halten es die Sauen dann nicht aus und sie brechen in voller Flucht durch das Unterholz. Auch hier fallen zwei Schüsse, aber außerhalb des Einstandes.
Wieviel tatsächlich zur Strecke gekommen ist, kann man während einer Jagd immer schlecht abschätzen, aber tendenziell waren wir vor zwei Jahren erfolgreicher. Auch das erhoffte Rotwild (was hier als Wechselwild vorkommt), für mich als Nordlicht ja immer etwas Besonderes und Seltenes, war wohl heute nicht im Treiben. Das Ergebnis wird sich erst am Streckenplatz zeigen. Nun sind die ersten drei Stunden der Drückjagdsaison 2021 vorbei und wir machen uns auf den Weg zum Sammelplatz.
Jagd vorbei und alle Hunde unverletzt, dies ist natürlich für die Hundeführer das Wichtigste. Jetzt erstmal die Schutzweste aus und nach kurzem Bodycheck lass ich meinen Terrier auf dem Weg zu den Fahrzeugen meist etwas trocken laufen, wenn er zwischendurch so häufig schwimmen musste. Sicherlich haben in diesem Gelände die hochläufigeren Hunde einen gewissen Vorteil, aber für den Jagderfolg macht es meiner Erfahrung nach, die Mischung verschiedener Hunderassen bzw. die Art wie sie zusammenarbeiten, aus.
Die Bergung läuft nun mit geländegängigen Quads plus Anhänger an und die Schützen verbleiben noch zum Einweisen solange am Stand. Wir Hundeführer versorgen unsere Hunde und besprechen noch eventuelle Nachsuchen. Auch hier hat man seitens der Jagdleitung vorbildlich dafür gesorgt, dass ein entsprechendes Nachsuchen-Gespann parat steht. Nach und nach trudeln die Schützen, weitere Treiber, sowie die Bergeteams mit den ersten Stücken am Streckenplatz ein. In der Mitte sorgt ein kleines Lagerfeuer für die passende Stimmung und ein paar wärmende Momente, bis die Suppe ausgegeben wird.
Der erste Austausch über das Erlebte findet statt und so wird aus den selbst miterlebten Szenen des Treibens, eine immer kompletter werdende Geschichte eines spannenden Jagdtages. Die Suppe ist verspeist, das Wild geborgen, die eine Nachsuche abgearbeitet und das Wild komplett mit Unterstützung eines Schlachters versorgt.