Die Firma KAHLES verspricht eine leistungsstarke und kontrastreiche Optik, mit außergewöhnlicher Randschärfe bei einem weiten Sehfeld von 136 m. Das bedeutet, dass 136 m Geländebreite auf 1000 m durch das Glas gesehen werden.

Um das zu testen, pirschte ich zu den Getreidefeldern und Wiesen, wo ich mir sicher war, dass ich dort Anblick haben werde. Nach nur wenigen Minuten zog auch schon eine Ricke mit Kitz auf die Fläche und ich war von der Schärfe des Bildes, trotz weiter Entfernung, sehr überzeugt. Etwas später zeigte sich auch noch ein Bock. Die angepriesene Randschärfe kann ich nur bestätigen und es machte sehr Spaß mit dem Gedanken im Hintergrund, das Glas zu testen, auf jedes noch so kleine Detail zu achten.

Bei manchen Gläsern sieht man oft, dass die Farbtöne durch das Glas nicht die Farbtöne der Realität widerspiegeln. Aber dieses Glas kann mit seiner kontrastreichen Optik für 1.500 € definitiv mit Gläsern aus der oberen Liga mithalten.

Doch überzeugt es auch in der Dämmerung?

Für die Dämmerung und die Nacht greift man gewöhnlich lieber zu einem 56er Glas. Trotzdem testete ich es natürlich bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Das Glas hat eine Dämmerungszahl von 18,3 und eine Austrittspupille von 5,3 mm, die entscheidend für die Dämmerung ist. Zum Dämmerungseinsatz sollte die Austrittspupille mindestens 4 mm haben, um gut sehen zu können.

Seit ein paar Tagen war das Schwarzwild regelmäßig in der Triticale und die Chance somit sehr hoch, Anblick zu bekommen. Mitten auf dem Feld, mit Blick zum Wald, richtete ich spontan eine Leiter ein, mit der Hoffnung nicht allzu lange darauf sitzen zu müssen. Da das Feld ziemlich abgelegen liegt, hatte ich die Annahme, dass die Sauen früh am Abend in das Feld einwechseln werden.

Gegen 20:00 Uhr kletterte ich auf den Sitz, glaste das Feld ab und entdeckte am Waldrand ein Stück Rehwild, das nach wenigen Minuten heraustrat, um auf der Wiese nebenan zu äsen.

Als die Dämmerung einbrach, war ich gespannt, wie das Glas sich schlagen wird.

Im Wald hörte ich es schon knacksen und quieken, doch ich konnte nicht viel erkennen. Als ich Bewegung wahrnehmen konnte, musste ich kurz über meine Gedanken schmunzeln: „Hätte ich meine Wärmebildkamera nun dabei, würde ich bestimmt schon sehen, wie viele Frischlinge gleich anwechseln werden.“


Laden...