Wer in seinem Revier viele Maisanbauflächen hat, kennt auch meistens die Probleme der im Verlauf der Wachstumsphase entstehenden Wildschäden. Es stellt sich die Frage nach einer passenden Strategie, um die Schäden zu minimieren und eine Bejagung überhaupt möglich zu machen. In der vergangenen Mais-Saison habe ich verschiedene Taktiken und auch ein Testprodukt gezielt unter die Lupe genommen.
Dieses Jahr entstanden schon die ersten Schäden im eingedrillten Mais. Hier ließen sich verschiedene Rotten die in den Boden eingebrachten Körner schmecken. Es wurde hier sauber Reihe für Reihe im größeren Umfang aufgenommen, aber auch teilweise Bereiche komplett umgebrochen, wo sich der eingearbeitete Schaden aus dem Vorjahr drunter befand.
Natürlich wird der Mais hierdurch nicht vollumfänglich aufgefuttert, aber die später auflaufenden Reihen sind schon deutlich lichter geworden. Wir haben bei uns schon seit ein paar Jahren zunehmenden Maisanbau, aber so einen Schaden konnten wir in dieser Phase bisher nicht verzeichnen. Generell besteht ja die Möglichkeit eines verstromten Zaunes, aber aufgrund der Größe der verschiedenen Schläge und der fehlenden „freien“ Ränder war dies bei uns keine Option.
Eine Bejagung zu dem Zeitpunkt ist generell möglich, hier ist eher das Problem, die richtigen Stücke zu erlegen. Ich war sehr viel draußen in dieser Zeit und konnte auch Dank der getesteten Wärmebildtechnik oft Schwarzwild ansprechen. In den meisten Fällen handelte es sich um bekannte Rottenverbände mit gestreiften Frischlingen oder kugelrunde Bachen, die kurz vor dem Frischen waren. Einige einzelne Stücke, die eindeutig anzusprechen waren, konnte ich erlegen.
Ansonsten beschränkte es sich auf die Vergrämung. Hier ließen sich gerade die führenden Bachen nur begrenzt davon abbringen, sich weiter am Mais zu vergehen. Sie verschwanden für circa eine halbe Stunde im Bestand und kamen dann 300m weiter wieder heraus.
Daraufhin haben wir ein bekanntes Vergrämungsmittel ausgebracht. Dies hat zwar an den belaufenen Wechseln überraschend gut funktioniert, aber letztendlich haben die Schwarzkittel sich dann doch irgendwo einen „geruchsarmen“ Zugang auf das Feld verschafft. Kurze Zeit später war der nun auflaufende Mais für das Schwarzwild nicht mehr interessant, aber in der nächsten Wachstumsphase nun für das Damwild.