Liebe Leserinnen und Leser,
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn wir Deutschen ganz ehrlich sind, finden wir regelmäßig etwas zu meckern, aber was soll man auch machen, wenn nicht alles so ist, wie man es sich vorstellt. Das Wetter z.B. die meisten haben Weihnachten keinen Schnee, sondern 14 Grad und Regen, gerade wenn man die Sommerreifen aufziehen will, kommt noch einmal Bodenfrost. Nun war letztes Jahr ein sehr heißer und sonniger Sommer, ergo: alle haben geschwitzt, gehechelt und gehofft, dass es kühler wird - ich einschließlich. Als Nordlicht kann ich bei über 20 Grad nachts nicht mehr schlafen. Nun haben wir Mitte Juli und es regnet jeden Tag. Zählen wir die Sonnentage seit Mai zusammen, komme ich auf höchstens 2 Wochen, fragen Sie mein inneres Beschwerdemanagement, sind es maximal 2 Tage. Jeden Tag ziehen heftige Landschauer vorbei, kleine Gewitter oder von null auf 100 stürmt es - alles selbstverständlich bei 16-19 Grad. Wenn es dann mal einen sonnigen Tag gibt, schießt das Thermometer direkt auf über 30 Grad. Sie merken vielleicht, worauf ich hinaus möchte: normal ist das nicht. Mich freut das stetige Nass für unsere Natur, für den kargen Pfälzer Waldboden und vor allem unsere mit viel Schweiß angelegten Wildäcker, denn die gedeihen ordentlich. Dennoch verändert sich das Wetter unaufhaltsam, so wie vieles. Natürlich sind Veränderungen normal und ich kann nicht aus persönlichen Erfahrungen von vor 100 Jahren berichten, aber das Tempo, welches im jetzigen Jahrhundert, vor allem in den letzten Jahren herrscht, ist unglaublich.

Sicherlich profitiere ich von vielen Erfindungen, medizinischen Fortschritten und mobilen Möglichkeiten, aber ich und vor allem die kommenden Generationen werden nur noch in einem Meer aus Vorschriften, Restriktionen, Krankheiten und politischem Wahnsinn leben. Die Anforderungen an Menschen, Tieren und Umwelt sind so hoch, dass sie keiner von uns mehr erfüllen kann. Der Ball, unsere Erde, die das Ganze erträgt übrigens auch nicht. Er fällt schon seit Jahren in sich zusammen. Ich beneide immer einen lieben Menschen in meinem Leben. Er konnte in Länder reisen, wo man heute keinen Fuß mehr reinsetzen kann, er wurde mit Respekt gegrüßt, wenn er mit seinem Gewehr und Dackel durchs Revier gestreift ist und er konnte seine Kinder ohne Handy in die Welt entlassen und davon ausgehen, dass sie wenn es dunkel wird, wieder Zuhause sind. Es waren einfach andere Zeiten und ich hoffe, dass wir uns alle irgendwann wieder ein bisschen besinnen und die Uhren rückwärts drehen, denn früher war nicht alles schlecht, ganz im Gegenteil.

Nun wünsche ich Ihnen eine schöne Blattzeit, denn die wird kommen, so wie sie es schon vor hunderten Jahren der Fall war.

Ein herzliches Waidmannsheil
Ihre Alena Steinbach


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