Ich war mir sehr sicher, dass dies kein Problem für Aika und mich darstellen würde. Ich durfte Recht behalten und alles lief wie am Schnürchen.

Bei manchen Gespannen wurde es etwas lauter und manchmal dauerte es auch etwas länger. Wir alle hatten die Sichtung bestanden, welche uns das Tor zu der weiteren Ausbildung öffnete. Danach ging es in ein Hotel zum gemeinsamen Mittagessen und der theoretischen Einführung. Wichtige Punkte waren unter anderem: Vermittlung von Grundlagen, Einweisung in GPS-Technik und das Hygienekonzept.

Am Folgetag trafen wir uns in Franks Ausbildungsrevier bei Baruth, wo mit der praktischen Ausbildung begonnen werden sollte. Unser Lehrareal lag direkt an einem kleinen See, an dem wir alle Hunde jedes Mal vor und nach dem Training zusammen laufen und schwimmen lassen sollten, um die Verträglichkeit und Entspannung während der Ausbildung zu fördern. Alle Hunde harmonierten miteinander, als würden sie sich schon ewig kennen.

Auch wir Hundeführer lernten uns immer besser kennen. Positive Bestätigung und entspannte, fröhliche Übungsstimmung bei Mensch und Hund waren wichtigste Ausbildungsvoraussetzungen. Darum mussten nicht nur die Vierbeiner miteinander harmonieren, sondern auch vor allem die Hundeführer sich als teamfähig erweisen.

Frank und Angelika brachten an diesem Tag zwei Wildschweinschwarten und mehrere Einweggläser mit. Ziel war die Geruchsprägung auf den spezifischen Kadavergeruch. Die Schwarte wurde zerschnitten und in die großen und kleinen Gläser gefüllt. Das kleine Glas sollte dabei als "Suchunterstützung" für den Hund dienen, damit er überhaupt weiß, was er sucht. Die großen Gläser sollten im Übungsareal versteckt und von den Hunden am langen Riemen gesucht werden.

Jede Arbeit wurde mit einem Kommando begonnen. Aikas Kommando lautete "Such die Kuschi!" Beendet werden sollte jede Trainingseinheit mit Erfolg, niemals mit Misserfolg. Die Belohnung musste sehr hochwertig und einmalig sein. Wie Angelika immer sagte "Ihr müsst eine richtig fette Party am Fundstück feiern!".

Danach folgten 10 Tage selbstständiges Arbeiten im eignen Haushalt, Garten und Revier.

Anfang der zweiten Juniwoche trafen wir uns wieder alle in Franks Lehrrevier. Nach dem Zusammentreffen am See sollte jeder ein persönliches Übungsfeedback in der Gruppe abgeben. Frank und Angelika machten sich Notizen, um individuell auf alle Schwächen und Stärken der Gespanne eingehen zu können. Zur Überprüfung der Hausaufgaben mussten alle nochmal ein paar Gläser am langen Riemen suchen.


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