Aufgrund des Eigengewichts und des in meinem Falle geraden Schaftes, kompensiert die Büchse den Rückstoß hervorragend, sowohl in der 8x57 IRS als auch in der .300 Win. Mag. Hier muss man keine Angst vor dem Schuss haben. Eine weitere Besonderheit der NO.1: Sie hat einen Ejektor, der zwei Optionen bietet. Bis zu einem gewissen Öffnungswinkel wird lediglich der Auszieher betätigt, man entnimmt die Hülse und kann geräuschlos nachladen. Soll es schnell gehen, wird einfach weiter geöffnet und der Ejektor wirft die abgefeuerte Hülse aus. Mit ein wenig Übung kann man so eine für eine Kipplaufbüchse außerordentlich schnelle Schussfolge erreichen, über die sich Mitjäger beim gemeinschaftlichen Ansitz durchaus wundern. Im ersten Jahr mit der NO.1 konnte ich das mit je einer Fuchs- und Waschbärdoublette bestätigen.

Eine für Alles?

Seit nun ca. drei Jahren führe ich die Prinz NO.1. Keine meiner bisherigen Waffen hat so schnell mein Vertrauen gewonnen. Egal, ob es auf Raubwild, Reh, Sau oder Hirsch ging – immer lieferte die kleine Prinzessin eine, neudeutsch ausgedrückt, „hervorragende Performance“ und damit bis auf einen einzigen selbstverschuldeten Fehlschuss immer Waidmannsheil. Selbst in Namibia unter etwas härteren Bedingungen, stellte die kleine Einläufige auch auf größere Wildarten ihr Können unter Beweis.

Zur Eingangsfrage: Fast ja, Drückjagden ausgenommen. Hat man sich einmal mit der Prinzessin vertraut gemacht, will man nur noch sie nehmen. Wenn man sich auf das Wesentliche beschränkt, sich bei der Jagd etwas Selbstdisziplin auferlegt und voreilige Schüsse vermeidet, hat man in der NO. 1 eine absolut verlässliche Begleiterin gefunden. Eigentlich ein Präzisionsinstrument, verpackt in der klassischen Hülle einer schlichten Kipplaufbüchse. Um auch hier nochmals neudeutsch zu zitieren: „Reduce to the max“ heißt die Devise.

Auch in Anbetracht von Werteverfall im Waffenmarkt und immer schneller auf dem Markt erscheinenden Modellen mit noch größerer Feuergeschwindigkeit und weiteren High-Tech-Features stellt die Prinz eine Art Rückbesinnung auf das Wesentliche dar. Vielleicht auch ein kleines Stück Exklusivität und Wertbeständigkeit, das einen bei guter Pflege problemlos ein ganzes Jägerleben begleiten kann.

Zum Schluss die Fakten:

Prinz NO.1

• einläufige Kipplaufbüchse

• Fallkeilverschluss mit doppelter Verriegelungsfläche

• Systemkasten, Hakenstück und Verschluss aus Chrom-Molybdänstahl (verhindert Verspannungen durch thermisch bedingte Materialausdehnung innerhalb der Baugruppe)

• Handspannung

• ohne Werkzeug zerlegbar

• schneller Austausch des Fallkeils inkl. Schlagbolzen, ebenfalls werkzeuglos

• Lauf- und Kaliberwechsel mit geringem Aufwand und überschaubaren Kosten.

• Kaliber: bis .338 Lapua Magnum

• Abzug einstellbar von 250 g bis 700 g (mit Inbusschlüssel)

• Schäftung: nach Wunsch, auch einstellbarer Lochschaft möglich

• Gewicht: ca. 3,2 kg

Preis: ab 7.895,00 Euro

inklusive: schwarz brüniert oder silber stainless, gerader Schaft oder Schweinsrücken, Art der Backe nach Wunsch, Schaftlänge nach Wunsch bzw. Maß, Lauflänge nach Wunsch, Holzklasse 4-5


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