Liebe Leserinnen und Leser,
es ist Mitte August, der Sommer ist eine wunderbare Jahreszeit. Lange Ansitze, wenig Kleidung zum Schleppen auf den abendlichen oder nächtlichen Ansitz, zum Glück vollhängende Bäume mit Obst, Früchten und Mast. Doch er kann auch sehr tückisch sein und er ist es dieses Jahr ganz besonders. Gerade tröpfeln die ersten Regentropfen seit mindestens 8 Wochen auf die Tomaten vor meinem Fenster. Die Freude hält sich stark in Grenzen, denn noch bevor der ganze Boden auch nur feucht ist, zieht die leicht gräulich gefärbte Regenwolke vorbei.
Hier im Pfälzer Wald ist auch die letzte Suhle ausgetrocknet, lediglich Seen und stark fließende Bäche führen noch etwas Kühles in und mit sich. Es ist also an der Zeit tätig zu werden. Schnappen Sie sich einen Anhänger, ein 1.000 l IBC- Tank und lassen Sie diesen von Ihrem Landwirt befüllen oder nehmen Sie eine Pumpe mit und fahren an einen See, natürlich nur nach vorheriger Genehmigung. Es mag Ihnen wie ein Tropfen auf den heißen Stein vorkommen, aber es wird helfen. Füllen Sie nur bekannte Stellen, also Suhlen oder Wasserlöcher, die das Wild schon kennt. Diese Tanks bekommen Sie übrigens schon sehr erschwinglich bei Ebay-Kleinanzeigen oder neu für rund 150 Euro. Bei einem Feldrevier wäre es natürlich am einfachsten einen örtlichen Landwirt zu fragen, der gemeinsam mit Ihnen und einem deutlich größeren Tank in sehr viel kürzerer Zeit, bedeutend mehr Wasser ausbringt. So oder so sollten wir uns etwas einfallen lassen, denn die Hitze macht nicht nur uns, sondern auch unserem Wild und der Natur zu schaffen. Die Bäume werfen schon ihre noch nicht reifen Äpfel und Eichen ab, die Blätter kräuseln sich und werden braun, es wird Zeit für einen Tag mit echtem Landregen. Ich wünsche es uns allen sehr.
Übrigens, Wasser rausbringen ist auch eine schöne Aktion, um die nichtjagende Bevölkerung in und um Ihr Revier herum mit einzubeziehen, denn wenn ein 1000 l Tank oder ein Landwirt nicht vorhanden oder möglich ist, hilft jeder Kanister. Ein kurzer Facebook-Aufruf, ein paar Zettel an markanten Punkten und Sie werden sicherlich viele kleine sowie große Helfer haben. Anschließend eine Wildkamera dort platzieren und die Helfer mit ein paar tollen Bildern belohnen, auf denen sich dankbares Wild zeigt. Somit hätten Sie in vielerlei Hinsicht etwas Gutes getan.
Ich wünsche Ihnen einen nicht ganz so heißen Restsommer und viel Waidmannsheil
Ihre Alena Steinbach