Bei Schneemengen über einem Meter, die teilweise mehrere Monate als geschlossene Decke liegen, wird an die Wildtiere eine besondere Anforderung gestellt, der nicht alle Arten gerecht werden.

Ich genoss die unglaubliche Landschaft und Ruhe, die vereinzelt durch das Bellen des Hundes oder den Anblick eines Vogels durchbrochen wurde. So kam in den ersten 3 Jagdtagen leider kein Elchwild in Anblick. Frische Losung machte aber allen Hoffnung doch noch gemeinsam zum Erfolg zu kommen.

Einen ersten Erfolg hatte die Gruppe am Ende des 3. Jagdtags. Im letzten Treiben des Tages wurde ein Elchbulle in einer größeren Wiese gesichtet, die allerdings außerhalb des Jagdreviers lag. Alle waren nun für den 4. Jagdtag voller Vorfreude und gespannt - die Motivation war zurück.

Am 4. Jagdtag war es dann am Nachmittag soweit - eine Elchkuh war im Treiben. Die Hunde waren deutlich zu hören. Auch in der Nähe meines Standes kamen Sie vorbei. Allerdings hinter einer Kuppe in ca. 300m Entfernung. Plötzlich vielen kurz hintereinander zwei Schüsse. Spannung lag in der Luft - waren die Schüsse erfolgreich? Konnte die Elchkuh erlegt werden? Am Ende des Treibens dann die Auflösung - die Elchkuh lag.

Freude für den Erleger machte sich breit. Elchjagd heißt in meinen Augen das Teilen mit anderen Freuden, da die Dichte des Wilds so gering ist und gemeinsam der Erfolg erarbeitet werden darf.

Die Elchkuh fiel ca. 800 – 1000m im Bestand abseits des Weges. Die Bergung war nochmals ein kleines Abenteuer in sich. Mit Quad, einem Team von 6 Mann und einer Bergewann, die doch deutlich größer ausfiel als die uns bekannten, gelang es uns gemeinsam die Elchkuh zum Weg zu bringen. Gemeinsam erarbeiteter Erfolg, um die ca. 250 kg große Elchkuh zum Weg zu bringen.

Diese großen Tiere in Europa in freier Wildbahn zu haben ist schon sehr beeindruckend und lässt mich mit Staunen zurück. Am Abend wurde die Erlegung gemeinsam, wie auch in Deutschland üblich, „tot getrunken“ und weitere Details des Jagdtages ausgetauscht. Die Spannung und auch Erleichterung aller Beteiligen aber vor allem der Führer lag spürbar in der Luft. Da auch die Jagd gemeinsam geführt wurde, wurde auch die Beute geteilt. So blieben bei diesem großen Stück für jeden ca. 10 kg Fleisch, die jeder mit nach Hause nehmen konnte.


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