Liebe Leserinnen und Leser,

während ich mich tatsächlich nach über 2 Jahren das erste Mal in der weitbekannten Corona-Quarantäne befinde und sehr viel Zeit habe, frage ich mich natürlich, wie wohl der nächste Herbst und Winter wird. Im Moment hagelt es sozusagen positive Nachrichten, nur dass sie in diesem besonderen Fall eben oft Wohnungs“urlaub“ und Krankheit bedeuten. Wenn es einem nicht oder nur kurz schlecht geht, so wie mir, ist es eine wunderbare Zeit, um diese „das wollte ich schon immer mal gemacht haben“- Dinge zu erledigen. Ich habe ca. 50 Gläser Marmelade eingekocht, alles bis zur Sofaecke hinten an der Wand gewaschen und gebügelt, eine Gardine aufgehängt, die Hunde gezupft, bis sie - und da bin ich mir sicher - Tränen in den Augen hatten, Schränke aufgeräumt und endlich jede Gesichtsmaske ausprobiert, die ich seit Jahren bekommen und nicht verwendet habe.

Dennoch bleibt immer noch viel Zeit zum Nachdenken und wenn es so weitergeht, wird wieder ein Herbst und Winter mit vielen Einschränkungen auf uns zukommen. Dies wäre dann nun das 3. Jahr in Folge, können Sie sich das vorstellen? Ich weniger. Die Zeit rennt, ja, aber so? Zu all dem bekannten Übel kommt diesen Winter wohl noch ein weiteres Problem dazu. Gasengpässe. Uns wurde ja schon angekündigt, dass es sein könnte, dass das Warmwasser pro Haushalt begrenzt wird. Na wunderbar. Wieder einmal merken wir Menschen, dass Abhängigkeiten nicht gut sind. In keiner Art und Form und Weise, auch wenn sie oft nicht vermeidbar sind. Es fällt einem, wenn man aus seiner kleinen Welt hochblickt, oft schwer große Zuversicht zu verspüren, wann alles wieder normal wird. Vielleicht ist auch nie alles normal gewesen. Vielleicht war ich zu jung, um die Probleme vor dem Ukrainekrieg, Corona und der Flüchtlingskrise zu erinnern, aber meiner Erinnerung nach reiht sich ein Drama an das nächste - durchatmen verboten. Für uns Jäger sieht es ähnlich aus, eine Novellierung jagt die nächste, Verbote und Einschränkungen wechseln sich ab. Auch hier kann ich mich nicht erinnern, dass es als ich den Jagdschein gemacht habe, so war. Mir ist nicht klar, welche Mission die Politik seit Jahren verfolgt, aber sie verändert deutlich mehr, als uns gut tut - in nahezu jeder Hinsicht.

Ich hoffe, dass ich bald wieder raus kann und nicht mehr so viel Zeit zum Nachdenken habe.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Waidmannsheil, Ihre Alena Steinbach


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